13. November 2017 | 06:30 Uhr

Stärke 7,3

Über 200 Tote nach Erdbeben in Iran und Irak

Schon mehr als 170 Menschen wurden getötet und über 1.000 verletzt.

Bei einem schweren Erdbeben in den südlichen Kurdengebieten in der Grenzregion zwischen dem Iran und dem Nordirak sind mehr als 200 Menschen ums Leben gekommen. Dem iranischen Innenministerium zufolge gab es am Montag 207 Tote und 1.700 Verletzte. Die Rettungsarbeiten wurden durch Erdrutsche behindert.

Mehr Tote befürchtet

Weitere Todesopfer werden befürchtet. Irans Präsident Hassan Rouhani versprach den Menschen in der Erdbebenregion sofortige Hilfe. Ein Erdbeben der Stärke 7,3 hatte am Sonntagabend die Region erschüttert. Nach Angaben des Geoforschungszentrums Potsdam lag das Zentrum des Bebens in etwa 34 Kilometern Tiefe in der iranischen Provinz Kermanshah rund 500 Kilometer westlich der Hauptstadt Teheran. Später am Abend wurde ein Nachbeben der Stärke 4,5 registriert, am frühen Montagmorgen gab es ein weiteres Nachbeben der Stärke 4,7.

Die betroffene Gegend ist eine abgelegene Bergregion, die relativ dünn besiedelt ist. Das genaue Ausmaß der Katastrophe war in der Nacht noch nicht abzusehen. Die meisten Schäden gab es Berichten zufolge in den iranischen Grenzstädten Qasr-e Shirin, Sarpol-e Zahab und Esgeleh.

Angst vor Nachbeben

Aus Angst vor Nachbeben verließen zahlreiche Familien ihre Häuser und verbrachten die Nacht unter freiem Himmel. Die Schulen in den gesamten Grenzprovinzen zum Nordirak sollten am Montag geschlossen bleiben.

Mehrere kurdische Medien berichteten übereinstimmend, das Beben sei in zahlreichen kurdischen Städten und Provinzen wie Halabdsha, Erbil und Duhok zu spüren gewesen. Die irakischen Grenzstädte Halabja und Sulaymaniyah riefen Medienberichten zufolge den Notstand aus.

Die Hilfsorganisation Roter Halbmond in der Türkei sowie das türkische Gesundheitsministerium sagten den Betroffenen ihre Hilfe zu. Laut einem Bericht des kurdischen Fernsehsenders Rudaw will der Rote Halbmond unter anderem 3.000 Zelte, jeweils 10.000 Betten und Decken sowie mobile Küchen und Heizgeräte in die Region senden. Auch das International Rescue Committee (IRC) teilte auf Twitter mit, man beobachte die Situation in dem Erdbebengebiet und halte sich für Einsätze bereit.

   Die Rettungsarbeiten sollten am Morgen beginnen, wenn es wieder hell wird, hieß es. Dann sollen auch Hubschrauber bei der Suche nach Überlebenden eingesetzt werden. Wie viele Menschen sich noch unter den Trümmern befinden, war zunächst unklar.
 

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