21. Juli 2022 | 13:43 Uhr

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Flüsse zu seicht

Trockenheit behindert Schiffsverkehr

Wegen der Trockenheit in Deutschland dürfen Schiffe nur noch zur Hälfte beladen sein. Die Lage ist angespannt, zumal keine großen Regenfälle in Sicht sind.

Die Trockenheit schränkt das Geschäft der Frachtschiffe auf dem Rhein und anderen Flüssen in Deutschland stark ein. "Wir dürfen nur noch etwa 50 Prozent der Menge transportieren, die wir transportieren könnten", sagte der Vorstand der Deutschen Transport-Genossenschaft Binnenschifffahrt, Roberto Spranzi, der dpa in Duisburg. Die Pegelstände der Flüsse sind derzeit niedrig.

Durch die geringere Ladungsmenge sind die Schiffe weniger schwer und nicht so tief im Wasser. Die Kapazitäten sind also reduziert, die Nachfrage ist aber hoch. "Wir sind ausgebucht", so Spranzi. Schweres Frachtgut sind zum Beispiel Chemikalien, Kies und Rohstoffe wie Kohle.

Wirtschaftliche Lage angespannt

Da Deutschland wegen der Gaskrise wieder verstärkt auf Kohlekraftwerke setzt, ist die Nachfrage nach Kohle deutlich gestiegen. Das merken auch die Reeder. Die Versorgung mit Frachtgut über Schiffe ist aus seiner Sicht noch sichergestellt. Aber die Lage sei angespannt, zumal keine großen Regenfälle in Sicht seien. Ein Lieferstopp droht nach einer Einschätzung aber längst noch nicht - "das wird zwar eng, aber die Schiffe werden weiterfahren".

Ein Teil der Binnenschiffe, die üblicherweise auf deutschen Flüssen fahren, ist derzeit in Europa in den Transport von ukrainischem Getreide eingebunden. "Das hat die Frachtkapazitäten hierzulande spürbar verknappt", sagt Spranzi, dessen Genossenschaft mehr als 100 Schiffe hat.