28. Oktober 2015 | 07:10 Uhr
Zu heiß, zu feucht
Studie: Persischer Golf ab 2070 unbewohnbar?
US-Forscher beleuchten die Folgen der Erderwärmung durch den Klimawandel.
Die Küstenregionen am Persischen Golf (darunter die Großstädte Doha, Dubai oder Abu Dhabi) könnten ab dem Jahr 2070 unbewohnbar werden. Das sind die Ergebnisse einer US-Studie, die nun im Fachjournal "Nature Climate Change" veröffentlicht wurde.
Die Autoren Jeremy Pal und Elfatih Eltahir vom MIT in Cambrigde beziehen sich in ihrer Studie auf die sogenannte Kühlgrenztemperatur (Feuchtkugeltemperatur). Bei Hitze kühlt sich der menschliche Körper durch Schwitzen. Das funktioniert allerdings nur bis zu einer Kühlgrenztemperatur von 35 Grad.
Wenn sich die Erderwärmung fortsetze wie bisher, könnte die Region am Persischen Golf ab dem Jahr 2070 nicht mehr bewohnbar sein, schreiben die Autoren. Der Grund: Die Kühlgrenztemperatur werde den kritischen Wert von 35 Grad überschreiten. Selbst gesunde Menschen würden einen derartigen Hitzestress nur etwa sechs Stunden lang ertragen können, so die Forscher.
Die Bedingungen in der Golfregion sind für extreme Hitzewellen geradezu ideal. Im Regelfall ist es wolkenlos, das Meer ist im Persischen Golf nur etwa 100 Meter tief und heizt sich rasch auf. Schon heuer betrug die höchste Kühlgrenztemperatur während einer sommerlichen Hitzewelle in der iranischen Stadt Bandar Mahshahr 34,6 Grad.