04. November 2015 | 13:23 Uhr

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US-Aktionsplan

Steht uns ein tödlicher Sonnensturm bevor?

US-Regierung hält extremen Sonnensturm für "reale und aktuelle Gefahr".

Satellitenmessungen von zahlreichen Sternen unserer Galaxis haben ergeben, dass solare Superstürme viel häufiger vorkommen als lange Zeit gedacht, warnt Astrophysiker Ashley Dale. Mit einem nationalen Aktionsplan will das Weiße Haus nun der Gefahr aus dem All begegnen. Die US-Regierung hält einen extremen Sonnensturm für eine "reale und aktuelle Gefahr, eine echte Bedrohung", so Bill Murtagh, wissenschaftlicher Berater des Weißen Hauses.

Ein schwerer Sonnensturm hätte, würde er die Erde treffen, katastrophale Auswirkungen. Laut Studien würden Internet-, Telefon- und Stromversorgung zusammenbrechen, die Schäden sich auf mehr als 2 Billionen US-Dollar summieren. Manche Regionen wären für mehrere Monate von der Stromversorgung abgeschnitten: Das öffentliche Leben käme weitgehend zum Erliegen, auch die Notstromaggregate der Krankenhäuser funktionierten irgendwann nicht mehr. Gefährdet wären auch Kernkraftwerke, in denen bei längerem Ausfall der Kühlsysteme eine Kernschmelze droht.

2012 hatten wir Glück
Die Wahrscheinlichkeit für ein solches Ereignis innerhalb der nächsten 10 Jahre liegt laut NASA bei immerhin 12 Prozent. Bereits am 23. Juli 2012 hatte die Erde Glück, als sich gleich zwei Sonnenstürme fast gleichzeitig von der Sonne gelöst hatten und mit 2.000 Kilometern pro Sekunde durchs All rasten - allerdings waren die Stürme auf der erdabgewandten Seite der Sonne entstanden. Für die Entfernung Sonne-Erde hätten sie nur 19 Stunden gebraucht. "Wenn uns der Sturm damals getroffen hätte, dann hätten wir die Lage heute noch nicht im Griff", glaubt Physiker Daniel Baker.

Das US-Aktionspapier sieht einen Sechs-Punkte-Plan vor. Sonnenstürme sollen besser erforscht und damit auch früher vorhergesagt werden können. Die Infrastruktur soll stufenweise immun gemacht werden.

Extremer Sonnensturm traf Erde 1859
Der letzte extreme Sonnensturm traf die Erde im September 1859 und ging als "Carrington Event", benannt nach dem englischen Astronomen Richard Carrington, in die Geschichte ein. Er entdeckte Anfang September 1859 eine Sonneneruption, von der man heute schätzt, dass dabei eine Energie von zehn Milliarden Hiroshima-Atombomben freigesetzt wurde. Damals waren Nordlichter sogar auf Kuba und Hawaii zu sehen. Die Auswirkungen auf die Zivilisation waren indes gering, da erst etwa 200.000 Kilometer Telegrafenlinien existierten. Die Leitungen sprühten Funken, manche Telegrafierstuben gingen gar in Flammen auf.

So entsteht ein Sonnensturm
Sonnenstürme entstehen, wenn die Sonne große Wolken elektrisch geladener Teilchen ins All schleudert und diese die Erde treffen. Die Sonnenaktivität schwankt dabei in einem etwa elfjährigen Zyklus. Seit 2010 nimmt sie wieder zu.

sonnensturm.jpg © APA

 

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