06. Februar 2014 | 11:19 Uhr
Slowenien:
Eis-Chaos forderte erstes Todesopfer
Ein Stromschlag tötete einen Elektriker. Der 20-Jährige war mit Reparaturarbeiten am Netz beschäftigt.
Das Eis-Chaos, das Slowenien seit Tagen in einen Ausnahmezustand versetzt, hat am Mittwochabend sein erstes Todesopfer gefordert: Ein Elektriker wurde in der Nähe von Maribor vom Strom erfasst und getötet.
Warum stand die Leitung unter Strom?:
Der tödliche Unfall ereignete sich laut Medienberichten am Mittwoch gegen 18.00 Uhr auf dem Pohorje-Gebirge. Der 20-jährige Mann, der zusammen mit weiteren Mitarbeitern eine niedergerissene Stromleitung in einem Wald reparieren sollte, wurde durch einen Stromschlag getötet. Unklar war, weshalb die Leitung unter Strom stand.
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Kein Bahnverkehr an die Adria:
Die Eisschichten haben auch bei der Bahn großen Schaden angerichtet. Die Strecke zwischen Ljubljana und Koper sei praktisch zerstört, auf rund 50 Kilometer blieben nur die Schienen heil, sagte Bahnchef Dusan Mes im Fernsehen. Die Stromleitungen müssen neuaufgestellt werden. Versucht werde, den Frachtverkehr zum Hafen Koper, der seit fast einer Woche stillsteht, mit Diesellokomotiven schnellstens wiederherzustellen. Hingegen werden Passagierzüge laut dem Bahnchef auf dieser Strecke erst nach dem Wiederaufbau des Stromnetzes fahren können.Die Sanierung wird etwa fünf Monate dauern.
45.000 Haushalte nach wie vor ohne Strom:
Am schlimmsten blieb die Lage im Westen des Landes. Wegen zentimeterdicken Eisschichten käme es immer wieder zu neuen Schäden an den Stromleitungen, berichten die Energieversorger. Viele Straßen sind unbefahrbar: Tausende Freiwillige sind nach wie vor damit beschäftigt, das Land von den dicken Eisschichten zu befreien. Die Armee setzte Radpanzer ein, um abgeschnittene Gebiete zu erreichen.
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40 Prozent des Waldes sind kaputt:
Allmählich wurde der ungeheure Ausmaß des Schadens deutlich. Eine halbe Million Hektar Wald bzw. rund 40 Prozent des gesamten slowenischen Waldbestands sind beschädigt. Einzelne Energieversorger schätzen den Schaden an der Strominfrastruktur in zweistelliger Millionenhöhe ein.