20. September 2022 | 09:16 Uhr
Mindestens ein Todesopfer
Schweres Erdbeben erschüttert Mexiko
Mindestens ein Todesopfer hat es bei einem schwerem Erdbeben in Mexiko gegeben. Es kam zu Stromausfällen und Schäden an Häusern.
Ein schweres Erdbeben hat die zentrale Pazifikküste Mexikos erschüttert. Die US-Behörde USGS gab die Stärke mit 7,6 an und das mexikanische Seismologische Institut mit 7,7. Das Zentrum des Bebens lag demnach südöstlich der Stadt Aquila im Bundesstaat Michoacán an der mexikanischen Pazifikküste. Ein Mensch kam durch herabstürzende Teile in der Hafenstadt Manzanillo im Bundesstaat Colima ums Leben, wie Mexikos Regierung am Montag mitteilte. Eine weitere Person wurde verletzt.
Millionen Menschen in dem 126 Millionen Einwohner-Land spürten das Beben. Viele versammelten sich unter freiem Himmel. Der 19. September ist in Mexiko ein trauriges Datum. Vor 37 Jahren erschütterte an diesem Tag ein Erdbeben Mexiko-Stadt, bei dem Tausende Menschen ums Leben kamen. Am 19. September 2017 bebte die Erde in Mexiko wieder - 369 Menschen starben, davon 228 in Mexiko-Stadt.
Mehr als 200 Nachbeben gemeldet
In den auf das Beben von Montag folgenden Stunden gab es mehr als 200 Nachbeben, das schwerste mit einer Stärke von 5,3. Die US-Wetterbehörde NOAA sprach eine Tsunami-Warnung aus. Es seien gefährliche Tsunami-Wellen möglich. Auch der mexikanische Zivilschutz warnte vor einem Tsunami, relativierte jedoch, dass ein signifikanter Anstieg des Meeresspiegels nicht erwartet werde.
Es kam zu Schäden an Häusern und zu einigen Stromausfällen. Ingenieure und technische Teams in den am meisten betroffenen Gegenden, den Bundesstaaten Colima und Michoacán, prüften den genauen Zustand von Gebäuden und Infrastruktur-Einrichtungen, hieß es von Seiten der mexikanischen Regierung. Nach Angaben der Bürgermeisterin von Mexiko-Stadt, Claudia Sheinbaum, wurden dort zunächst keine schweren Schäden gemeldet.
Mexiko enorm erdbebengefährdet
Medien wie der Sender Televisa und die Zeitung "El Universal" berichteten von Schäden anderswo. Ein Krankenhaus in der Gemeinde Maruata in Michoacán wurde schwer beschädigt und Patienten in Sicherheit gebracht. Der Schulunterricht wurde am Nachmittag vorerst in mehreren Staaten ausgesetzt.
Auch in Mexiko-Stadt wurde Erdbebenalarm ausgelöst - kurz, nachdem landesweit am Nachmittag eine Katastrophenschutz-Übung am Jahrestag der schweren Erdbeben von 2017 stattgefunden hatte, wie die Zeitung "El Universal" weiter berichtete.
Die ganze Westküste Süd-, Mittel- und Nordamerikas liegt am Pazifischen Feuerring. Das ist die geologisch aktivste Region der Welt. Dort ereignen sich 90 Prozent aller Erdbeben weltweit. "Das Zusammentreffen der Erdbeben des 19. September verdient es, neue wissenschaftliche Forschungslinien zu öffnen", hieß es in einem Tweet der Nationalen Autonomen Universität von Mexiko. Dies müsse mit Ernsthaftigkeit und Methodologie gemacht werden.