23. November 2022 | 05:59 Uhr

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Mehr als 20 Verletzte

Schweres Erdbeben erschüttert die Westtürkei

Ein Erdbeben hat in der Nacht zu Mittwoch den Nordwesten der Türkei erschüttert.  

Ein Erdbeben der Stärke 5,9 hat in der Nacht auf Mittwoch den Nordwesten der Türkei erschüttert. Die Zahl der Verletzten stieg auf mindestens 35 Menschen, wie der Katastrophenschutz Afad mitteilte. Eine Person sei schwer verletzt, berichtete der Sender CNN Türk. Sie soll aus Panik aus dem Fenster gesprungen sein und sich dabei verletzt haben.

Das Epizentrum des Bebens lag in der Schwarzmeerprovinz Düzce, wie Afad mitteilte. Selbst in der etwa 200 Kilometer entfernten 16-Millionen-Metropole Istanbul und der türkischen Hauptstadt Ankara waren die Erdstöße gegen 4.00 Uhr Ortszeit zu spüren. Laut Afad gab es mehr als 70 Nachbeben. Menschen übernachteten in Decken gehüllt auf öffentlichen Plätzen, wie auf Fernsehbildern zu sehen war.
 

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Keine größeren Schäden

Der Bürgermeister der gleichnamigen Provinzhauptstadt Düzce, Faruk Özlü, berichtete im Sender CNN Türk von Panik unter Bewohnern. Der Katastrophenschutz teilte mit, die Stromversorgung in der Region zu Kontrollzwecken unterbrochen zu haben. Die Behörde rief alle Menschen auf, Ruhe zu bewahren.

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Nur wenige Länder sind häufiger von schweren Erdbeben betroffen als die Türkei, denn dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr. 

Bei einem der folgenschwersten Beben der vergangenen Jahre kamen im Oktober 2020 in Izmir mehr als 100 Menschen ums Leben. Im November 1999 waren bei einem Beben der Stärke 6,3 in der Region Düzce etwa 900 Menschen gestorben. Im September desselben Jahres war die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte getroffen worden: Ein Beben der Stärke 7,4 in der Region um die nordwestliche Industriestadt Izmit kostete mehr als 17.000 Menschen das Leben. Für die größte türkische Stadt Istanbul erwarten Experten in naher Zukunft ebenfalls ein starkes Beben.