25. November 2016 | 08:48 Uhr
Sintflut-Regen
Schwere Unwetter in Italien: Ferrero-Fabrik schließt
Überschwemmungen in Ligurien und Piemont - Nutella-Fabrik dichtgemacht.
Nach heftigen Regenfällen, die in den norditalienischen Regionen Ligurien und Piemont zu schweren Überschwemmungen geführt haben, wird ein Mann im Raum von Turin vermisst. Der Mann war bei Regen auf einer Straße im Chisone-Tal unterwegs, die wegen den Unwettern einbrach. Der Mann soll in einen Fluss gestürzt sein. Die Suchaktion sei im Gange, teilte die Polizei am Freitag mit.
Überflutungen im Piemont - Ferrero-Fabrik dicht
In der wegen ihrer Weinproduktion bekannten Provinz Cuneo im Piemont trat der Fluss Tanaro in der Gemeinde Garessio über die Ufer. Geschäfte und Wohnungen wurden überflutet, Autos wurden weggeschwemmt. In mehreren betroffenen Provinzen blieben die Schulen geschlossen. Das größte italienische Werk des Süßwarenherstellers Ferrero in der piemontesischen Kleinstadt Alba blieb am Freitag aus Sicherheitsgründen geschlossen. Der Präfekt der Provinz Cuneo, Giovanni Russo, forderte die Bewohner auf, nur im Notfall nach draußen zu gehen und sich auf keinen Fall den Wassermassen zu nähern.
#Tanaro #allertapie #alba questa la situazione ad Alba nella zona intorno allo stabilimento #ferrero @SkyTG24 @TgrPiemonte pic.twitter.com/fEn4ngWtLc
— Valerio C (@ValerioCN) 24. November 2016
Auch in Turin kam es wegen der heftigen Niederschläge zu Überschwemmungen. Dies sorgte für Probleme im Verkehr. Am Freitag wird Premier Matteo Renzi in Turin erwartet. In der ligurischen Provinz Savona mussten Dutzende Familien ihre Wohnungen verlassen, weil Flüsse über die Ufer getreten waren und die Gebäude zu überschwemmen drohten. Im Großraum um Genua stürmte es heftig. Schulen und Universitäten blieben geschlossen.
Notstand
Der Präsident der Region Piemont, Sergio Chiamparino, will den Notstand ausrufen lassen. Damit sollen finanzielle Mittel für Nothilfe zur Verfügung gestellt werden. Die Lage sei so kritisch wie bei den schweren Überschwemmungen im November 1994, als 70 Personen ums Leben gekommen waren. Dank einiger Hochwassermaßnahmen, die in den vergangenen Jahren getroffen wurden, gab es jedoch weniger schwere Schäden als damals.
Bis zum Wochenende wird in der Region weiter mit heftigen Niederschlägen gerechnet. Die schlechte Wetterfront zog allmählich in Richtung Süden. Starker Regen wurde auch in Rom und auf Sizilien gemeldet. Im sizilianischen Licata blieben aus Sicherheitsgründen die Schulen geschlossen.