06. Februar 2023 | 05:58 Uhr
Hunderte verschüttet
Beben in Türkei und Syrien: Opferzahl steigt auf 3.600
Nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien ist die Zahl der Toten auf mehr als 3.600 gestiegen.
Istanbul/Damaskus. Die Zahl der Todesopfer der verheerenden Erdbeben in Syrien und der Türkei ist auf mehr als 3.600 gestiegen. Die türkische Katastrophenschutzbehörde Afad gab die Zahl der Toten im eigenen Land am Montagabend mit 2.316 an. In Syrien kamen nach Angaben des Gesundheitsministeriums sowie der Rettungsorganisation Weißhelme von Montagabend mindestens 1.300 Menschen ums Leben. Zahlreiche Menschen werden noch unter den Trümmern vermisst.
Mehr als 15.000 Menschen wurden nach bisherigen Informationen in der Türkei und in Syrien verletzt. Afad warnte unterdessen vor weiteren Nachbeben. Ein Vertreter der Rettungsorganisation forderte Menschen in den betroffenen Regionen dazu auf, von beschädigten Gebäuden fernzubleiben, wie der Sender CNN Türk berichtete. Mehr als 5.600 Gebäude seien bei dem Beben bereits eingestürzt. Auch in Syrien stürzten mehr als 200 Häuser ein.
Dem türkischen Katastrophendienst zufolge hatte das Hauptbeben am Morgen mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras eine Stärke von 7,7. Mittags erschütterte ein Beben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie in Istanbul die Erdbebenwarte Kandilli meldete. Afad verzeichnete insgesamt 185 Nachbeben.
© Getty
Tausende Gebäude eingestürzt
Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten in dem Gebiet waren teilweise völlig zerstörte Straßenzüge zu sehen. Unter den eingestürzten Gebäuden war neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun. In der Stadt Gaziantep wurde laut staatlicher Nachrichtenagentur Anadolu auch die Burg stark beschädigt. Sie ist UNESCO-Weltkulturerbe. Im türkischen Fernsehen waren Bilder von Helfern zu sehen, die teilweise mit bloßen Händen in den Trümmern nach Verschütteten suchten. Präsident Recep Tayyip Erdogan sprach vom schwersten Beben seit 1939.
Syrien wandte sich an die UN-Mitgliedstaaten, das Internationale Komitee vom Roten Kreuz und andere Hilfsorganisationen und bat sie darum, "die Bemühungen der syrischen Regierung zur Bewältigung des verheerenden Erdbebens zu unterstützen", wie es in einer Erklärung des syrischen Außenministeriums hieß. Der staatlichen Nachrichtenagentur SANA zufolge stürzten in zahlreichen Städten Gebäude ein. Rettungsteams versuchten in der Nacht und im Morgengrauen, Menschen aus den Trümmern zu ziehen. Präsident Bashar al-Assad rief sein Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Videos zeigten Trümmerberge unter anderem aus der Provinz Idlib, teils kollabierten ganze Häuserreihen.
Schutt und Asche
Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei blieben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep, sagte Vizepräsident Oktay. Der Sender CNN Türk zeigte Bilder von einem tiefen Riss in einer Landebahn am Flughafen Hatay.
Um 11.24 Uhr MEZ erschütterte ein schweres Nachbeben der Magnitude 7,5 die Südosttürkei. Das Epizentrum habe in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul. Auch in Syrien und im Libanon bebte die Erde dadurch wieder. Das Epizentrum lag etwa 100 km nordöstlich von jenem des Hauptbebens, das um 02.17 Uhr MEZ stattfand, teilte der Österreichische Erdbebendienst von Geosphere Austria (ehemals ZAMG) der APA mit. Die betroffene Region um Ekinözü ist weniger dicht besiedelt. Es sei aber mit weiteren schweren Schäden zu rechnen.
© AFP
Als Reaktion auf die verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet wird auf EU-Ebene noch enger zusammengearbeitet. Der Krisenreaktionsmechanismus (IPCR) der Staatengemeinschaft sei durch die schwedische EU-Ratspräsidentschaft ausgelöst worden, hieß es in einer Mitteilung vom Montagabend. Dadurch sollen etwa Informationen schneller ausgetauscht werden.
Auch Russland hat beiden Ländern Hilfe zugesagt. In den kommenden Stunden sollen Rettungskräfte vom russischen Zivilschutz nach Syrien geflogen werden, wie der Kreml am Montag mitteilte. Auch US-Präsident Joe Biden sagte Hilfe zu. "Ich bin zutiefst traurig über den Verlust an Menschenleben und die Zerstörung durch das Erdbeben in der Türkei und in Syrien", erklärte Biden am Montag im Kurzbotschaftendienst Twitter. "Ich habe mein Team angewiesen, die Situation in Koordination mit der Türkei weiterhin genau zu beobachten und jede notwendige Hilfe zu leisten."
Selenskyj bot der Türkei Hilfe seines Landes an
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bot der Türkei Hilfe seines Landes bei der Bewältigung der Folgen des schweren Erdbebens an. In seiner täglichen Videoansprache sagte Selenskyj am Montagabend, dass die Ukraine bei den Rettungs-und Bergungsarbeiten helfen wolle. Er sprach von "traurigen Nachrichten" aus der Türkei und Syrien. Gleichzeitig sprach Selenskyj dem türkischen Staatschef Recep Tayyip Erdogan angesichts der vielen Todesopfer sein Beileid aus. Dies gelte auch "für die Menschen in der syrischen Gesellschaft".
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Griechenland erklärte sich trotz der schweren Spannungen mit der Türkei bereit, Rettungsmannschaften in das Erdbebengebiet zu schicken. Auch Israel will der Türkei und Syrien humanitäre Hilfe leisten. Offiziell befinden sich Israel und Syrien im Krieg. NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg schrieb auf Twitter, die NATO-Partner der Türkei seien bereit, Unterstützung zu mobilisieren.
"Das Ausmaß des Erdbebens ist verheerend. Österreich wird mit drei Millionen Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds für Hilfsorganisationen vor Ort und ab morgen mit mehr als 80 Soldatinnen & Soldaten des Bundesheeres bei Rettungseinsätzen im Erdbebengebiet unterstützen", twitterte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Montagnachmittag. Die Meldungen von dem Erdbeben "machen mich betroffen. Meine Gedanken sind bei den Opfern & Helfer:innen", ergänzte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).
© AFP/APA Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein.
Das Bundesheer wird am Dienstag 85 Soldaten des Katastrophenhilfeelements "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) in die Türkei entsenden, um den Rette- und Bergeinsatz im Erdbebengebiet zu unterstützen. Die Soldaten sollen gemeinsam mit sechs Hunden bei der Bergung unterstützen. Der Katastrophenhilfeeinsatz des Bundesheeres ist nach derzeitigen Planungen für etwa zehn Tage anberaumt, bestätigten auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) in einer Aussendung des Bundeskanzleramts die Hilfeleistungen Österreichs.
Neben den Bundesheerkräften wird Österreich nach einer Anfrage der Türkei nach entsprechenden Kräfte beim Zivilschutzmechanismus der Europäischen Union ein Team aus Vorarlberg in das Gebiet schicken. Bei den 25 Spezialisten handelt es sich um Feuerwehrleute, vier Hundeführer der Bergrettung mit speziell ausgebildeten Hunden, sowie um drei Notärzte. Derzeit wird der Transport in die Türkei organisiert. "Hier zählt jede Stunde, um Überlebende aus den Trümmern zu retten", wurde Innenminister Gerhard Karner (ÖVP).
Verschüttete Österreicherin gerettet
Nach derzeitigen Kenntnisstand sind keine österreichischen Staatsbürger unter den Opfern oder den Vermissten, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Außenministerium in Wien. Mittlerweile haben sich einige betroffenen österreichischen Staatsbürger an das Außenministerium gewandt, die jedoch unversehrt waren. Eine verschüttete österreichische Staatsbürgerin konnte mit leichten Verletzungen geborgen werden. Das Außenministerium sowie die österreichischen Vertretungen vor Ort stehen mit allen Betroffenen in Kontakt und unterstützen diese dabei, eine ehestmögliche Rückflugmöglichkeit nach Österreich zu finden.
© AFP/APA Rettungsteams versuchten in der Nacht und im Morgengrauen, Menschen aus den Trümmern zu ziehen.
In der Türkei sind derzeit rund 2.000 Auslandsösterreicher, davon rund 120 in den von den Erdbeben betroffenen Regionen, sowie rund 70 österreichische Reisende registriert, wurde erläutert. Da der genaue Aufenthaltsort bei Reiseregistrierungen sowie bei der Registrierung als Auslandsösterreicher nicht verpflichtend anzuführen ist, könnten die Informationen jedoch abweichen. In Syrien sind rund 65 Auslandsösterreicher registriert, davon knapp 50 in den betroffenen Erdbebenregionen. Die registrierten Personen aus Österreich wurden per E-Mail sowie per SMS kontaktiert und ihnen wurde Hilfe der zuständigen österreichischen Vertretungen vor Ort angeboten, berichtete eine Sprecherin des Außenministeriums.
UNO-Vollversammlung hielt Schweigeminute ab
Die Vollversammlung der Vereinten Nationen in New York hielt am Montag eine Schweigeminute für die Opfer des schweren Erdbebens in Syrien und der Türkei ab. UN-Mitarbeiter seien bereits vor Ort, um den Hilfsbedarf abzuschätzen und Hilfe zu leisten, erklärte UN-Generalsekretär Antonio Guterres. "Wir zählen auf die internationale Gemeinschaft, um den tausenden von Familien zu helfen, die von dieser Katastrophe betroffen sind, von denen viele in schwer zugänglichen Regionen bereits dringend auf humanitäre Hilfe angewiesen waren", fügte Guterres hinzu.
Die Türkei ist immer wieder von schweren Erdbeben betroffen. Dort grenzen zwei der größten Kontinentalplatten aneinander: die afrikanische und die eurasische. Der größte Teil der türkischen Bevölkerung lebt faktisch in ständiger Erdbebengefahr. Im Jahr 1999 war die Türkei von einer der schwersten Naturkatastrophen in ihrer Geschichte getroffen worden: Ein Beben der Stärke 7,4 in der Region um die nordwestliche Industriestadt Izmit kostete mehr als 17.000 Menschen das Leben. Für die größte türkische Stadt Istanbul erwarten Experten in naher Zukunft ebenfalls ein starkes Beben.
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Verschütteter Fußballer Atsu gefunden
Unter den zahlreichen Vermissten hat sich nach dem schweren Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion auch Fußball-Profi Christian Atsu befunden. Der Ex-Nationalstürmer von Ghana soll laut einem Bericht der portugiesischen Sportzeitung "A Bola" am Montag lebend gefunden worden sein. Demnach liege der 31-Jährige vom türkischen Erstligisten Hatayspor mit einer Verletzung am rechten Fuß und Atembeschwerden in einem Krankenhaus.
Engere Zusammenarbeit auf EU-Ebene
Als Reaktion auf die verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet wird auf EU-Ebene noch enger zusammengearbeitet. Der Krisenreaktionsmechanismus (IPCR) der Staatengemeinschaft sei durch die schwedische EU-Ratspräsidentschaft ausgelöst worden, hieß es in einer Mitteilung vom Montagabend. Dadurch sollen etwa Informationen schneller ausgetauscht werden. Grundsätzlich soll der Mechanismus in schweren und komplexen Krisen schnelle und koordinierte politische Entscheidungen ermöglichen, etwa im Fall von Terroranschlägen oder Gesundheitskrisen wie der Corona-Pandemie. Dabei kommen die EU-Institutionen, die EU-Staaten und andere Betroffene zusammen.
Gewessler: "Mein Mitgefühl ist bei den Betroffenen"
Es sind schreckliche Bilder die uns nach den #Erdbeben aus #Syrien und der #Türkei erreichen. Mein Mitgefühl ist bei den Betroffenen, den Opfern und ihren Angehörigen. Mein Dank gilt allen Helfer:innen vor Ort, die bei der Bewältigung dieser humanitären Katastrophe mithelfen. https://t.co/vpcr0KshVO
— Leonore Gewessler (@lgewessler) February 6, 2023
Erdbeben forderten mehr als 3.600 Tote
Die Opferzahl steigt weiter – die Rettungskräfte bergen nach der Erdbeben-Tragödie immer mehr Tote. In der Türkei sind mehr als 2.300 Menschen ums Leben gekommen. Das teilte der nationale Katastrophenschutz mit. Die Behörde meldete außerdem mehr als 13.000 Verletzte und 6.200 eingestürzte Gebäude.
Hinzu kommen mindestens 1.300 weitere Tote in Syrien.
Dua Lipa: "Mein Herz bricht für die Türkei"
Pop-Star Dua Lipa hat auf Instagram der Erdbeben-Region ihre Anteilnahme ausgesprochen. "Mein Herz bricht für die Türkei. Ich sende allen Betroffenen Liebe und Gebete", schrieb die Sängerin in ihrer Insta-Story.
© Instagram/dualipa
Pakistan schickt Hilfe in die Türkei
Pakistan schickt nach dem schlimmen Erdbeben in der syrisch-türkischen Grenzregion Hilfsmannschaften in die Türkei. "Teams aus Ärzten, Sanitätern und Rettungskräften werden heute in die Türkei entsandt, um bei den laufenden Rettungsmaßnahmen zu helfen", schrieb Pakistans Premierminister Shehbaz Sharif am Montagabend auf Twitter. "Ein Flugzeug mit Medikamenten und anderen wichtigen Hilfsgütern wird ebenfalls bald auf den Weg gebracht."
Zehntausende Menschen verletzt und obdachlos
Mehr als 15.000 Menschen sind nach bisherigen Informationen in der Türkei und in Syrien verletzt worden. Die Katastrophenschutzbehörde Afad warnte unterdessen vor weiteren Nachbeben. Ein Vertreter der Rettungsorganisation forderte Menschen in den betroffenen Regionen dazu auf, von beschädigten Gebäuden fernzubleiben, wie der Sender CNN Türk berichtete. Mehr als 5.600 Gebäude seien bei dem Beben bereits eingestürzt. Auch in Syrien stürzten mehr als 200 Häuser ein.
© AFP/APA
Dem türkischen Katastrophendienst zufolge hatte das Hauptbeben am Morgen mit Epizentrum im südtürkischen Kahramanmaras eine Stärke von 7,7. Mittags erschütterte ein Beben der Stärke 7,5 dieselbe Region, wie in Istanbul die Erdbebenwarte Kandilli meldete. Afad verzeichnete insgesamt 185 Nachbeben.
Österreichisches Bundesheer bereitet sich auf Einsatz vor
Ein Kontingent des Österreichischen Bundesheeres hat am Montagabend im ABC-Abwehrzentrum in Korneuburg die finalen Vorbereitungen für den Einsatz nach dem schweren Erdbeben in der Türkei und Syrien getroffen. Die 81 Soldaten und vier Soldatinnen der Katastrophenhilfeeinheit "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) sollen am Dienstag mit sechs Hunden in die Türkei fliegen. Mehr als 2.500 Menschen starben bei dem schweren Erdbeben und zahlreichen Nachbeben.
© APA/Hochmuth
Am Montagabend durchlief das Kontingent die letzten medizinischen Checks im ABC-Abwehrzentrum in Korneuburg und belud die Container. Ein kleines "Vorkomamndo" startet Dienstagfrüh von Linz-Hörsching in die Türkei. Der Großteil der Soldaten und Soldatinnen fliegt Dienstagmittag von Wien-Schwechat ins Katastrophengebiet. "Unsere Aufgabe ist es, Leben zu retten", sagte der Leiter des ABC-Abwehrzentrums, Oberst Jürgen Schlechter, am Montagabend der APA. Laut Schlechter bleibt dafür ein Zeitfenster von 100 Stunden. Sechs Rettungshunde sollen die Soldaten zudem unterstützen.
© APA/Hochmuth
Syrien fordert internationale Staatengemeinschaft zur Hilfe auf
Nach der Erdbeben-Katastrophe hat die syrische Regierung die internationale Staatengemeinschaft zur Hilfe aufgerufen. Das Außenministerium in Damaskus richtete seinen Appell an die UN-Mitgliedsstaaten und internationale Hilfsorganisationen, um die Bemühungen "zur Bewältigung dieser menschlichen Katastrophe" zu unterstützen, wie die Staatsagentur SANA am Montag berichtete.
Verschüttete Österreicherin gerettet
Nach derzeitigen Kenntnisstand sind keine österreichischen Staatsbürger unter den Opfern oder den Vermissten, hieß es auf APA-Anfrage aus dem Außenministerium in Wien. Mittlerweile haben sich einige betroffenen österreichischen Staatsbürger an das Außenministerium gewandt, die jedoch unversehrt waren. Eine verschüttete österreichische Staatsbürgerin konnte mit leichten Verletzungen geborgen werden. Das Außenministerium sowie die österreichischen Vertretungen vor Ort stehen mit allen Betroffenen in Kontakt und unterstützen diese dabei, eine ehestmögliche Rückflugmöglichkeit nach Österreich zu finden.
5.600 Gebäude eingestürzt, 185 Nachbeben registriert
Durch das verheerende Erdbeben sind laut türkischem Katastrophenschutz mehr als 5600 Gebäude eingestürzt. 185 Nachbeben wurden bisher registriert. Die meisten davon seien über Stärke 5 gewesen. Bisher konnte man insgesamt mehr als 6.400 Menschen aus Trümmern retten, so die Behörde.
Erdogan rief einwöchige Staatstrauer aus
Nach der verheerenden Erdbeben-Katastrophe hat der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan eine einwöchige Staatstrauer ausgerufen. Flaggen aller Vertretungen im In- und Ausland sollen dafür bis Sonntag auf halbmast wehen, wie es auf dem Twitter-Account des Präsidenten am Montagabend hieß. Die Staatstrauer endet demnach am 12. Februar nach Sonnenuntergang. Erdogan hatte die Katastrophe als größte Erdbeben seit 1939 bezeichnet. Nach Angaben von EU-Vertretern war es eines der stärksten in der Region in mehr als 100 Jahren.
© AFP/APA
Unzählige Menschen bei eisiger Kälte im Freien
Unzählige Menschen sind aufgrund von Warnungen vor Nachbeben oder weil ihre Häuser eingestürzt derzeit im Freien – trotz eisiger Kälte, wie "Care" am Montag in Bonn mitteilte. Jetzt droht auch noch ein Schneesturm, der die Situation in den Erdbebengebieten in der Türkei und Syrien deutlich verschärfen könnte.
Schneefall behindert Rettungseinsätze. Die Hilfsarbeit werde durch das extreme Wetter stark beeinträchtigt, weil viele Straßen nicht passierbar seien und man zahlreiche Lagerhäuser und Vorräte nicht erreichen könne. Care-Partnerorganisationen versuchen die Menschen mit Decken, Lebensmitteln, Matratzen und Zelten zu versorgen.
Mehr als 60 Prozent der 4,6 Millionen Einwohner Nordwestsyriens seien Binnenflüchtlinge. Sie fürchteten, durch die Erdbeben nun erneut vertrieben zu werden.
Mitsotakis und Erdogan sprechen wieder miteinander
Die verheerenden Erdbeben in der Türkei sind Anlass eines ersten direkten Kontakts zwischen dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis und dem türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdogan seit Monaten. "Im Namen des griechischen Volkes habe ich mein tief empfundenes Beileid ausgesprochen", twitterte Mitsotakis nach dem Telefongespräch mit dem türkischen Präsidenten. Athen sei bereit weitere Hilfe zu leisten, fügte er hinzu. Wie es aus Mitsotakis Büro hieß, habe sich Erdogan bedankt.
© AFP/APA (Archivbild)
Der türkische Präsident hatte vor fast zehn Monaten erklärt, er werde nicht mehr mit Mitsotakis reden. Hintergrund waren schwere Spannungen zwischen den beiden Nachbarstaaten im östlichen Mittelmeer. Griechenland hatte am Montagmorgen als eins der ersten Länder Hilfe für die Menschen in der Erdbebenregion der Türkei geleistet. Eine erste Rettungsmannschaft mit Spürhunden flog bereits ins Katastrophengebiet, wie die Regierung in Athen mitteilte.
Ex-Premier-League-Profi steckt unter Trümmern fest
Der frühere Spieler von Chelsea und Newcastle, Christian Atsu, steckt Berichten zufolge unter den Trümmern eines zerstörten Gebäudes fest. Der ghanaischen Nationalspieler war am Sonntag für Hatayspor im Einsatz und erzielte beim 1:0-Sieg über Kasimpasa in der siebten Minute der Nachspielzeit ein Tor. In einer Nachricht nach dem Spiel schrieb er: "Wichtiger Sieg für das Team. Glücklich, auf der Torschützenliste zu sein."
Newcastle United postete ein Bild von Atus auf Twitter. "Wir beten für gute Nachrichten."
Praying for some positive news, @ChristianAtsu20. ???????????? pic.twitter.com/HQT6yZOmRB
— Newcastle United FC (@NUFC) February 6, 2023
Angst, dass weitere Gebäude einstürzen
Rettungskräfte versuchen, Verschüttete rechtzeitig aus Trümmern zu befreien. Menschen halten sich in der Kälte im Freien auf - aus Angst, dass weitere Gebäude einstürzen könnten. Die Situation nach den schweren Erdbeben am Montag in der türkisch-syrischen Grenzregion ist verheerend.
Alle Bewerbe in Türkei wegen Erdbeben-Katastrophe ausgesetzt
Nach der Erdbebenkatastrophe in der türkisch-syrischen Grenzregion sind alle Sportveranstaltungen in der Türkei abgesagt worden. Dies gab der türkische Sportminister Mehmet Muharrem Kasapoglu am Montag bekannt. "Alle nationalen Sportorganisationen, die in unserem Land stattfinden sollen, wurden bis auf Weiteres ausgesetzt", twitterte der Minister. Zuvor hatte bereits der türkische Fußballverband TFF alle Spiele abgesagt. "Wir sprechen den Familien, Angehörigen und der Nation unserer Bürger unser Beileid aus und wünschen den Verletzten eine schnelle Genesung", teilte der Verband mit.
US-Rettungsteams auf dem Weg in die Türkei
Nach den verheerenden Erdbeben schicken auch die USA Hilfe ins Krisengebiet. Präsident Joe Biden teilte am Montagvormittag (Ortszeit) mit, erste Rettungsteams machten sich bereits auf den Weg, um die Rettungs- und Bergungsarbeiten in dem Erdbebengebiet zu unterstützen und den Menschen vor Ort zu helfen. Man stimme sich eng mit den türkischen Behörden ab, um jegliche benötigte Hilfe zur Verfügung zu stellen, sagte Biden. Außerdem unterstützten die USA humanitäre Partner in Syrien, die auf die Zerstörung dort reagierten, hieß es. Der Präsident sprach den Betroffenen der Katastrophe sein Beileid aus.
© AFP/APA
Zahl der Toten in der Türkei steigt nach Erdbeben auf 1.541
In der Türkei werden immer mehr Tote nach den verheerenden Erdbeben geborgen. Insgesamt habe man bisher mindestens 1.541 Tote gezählt, sagte Vizepräsident Fuat Oktay am Montagabend. 9.733 Menschen seien bei den Beben in den südöstlichen Provinzen verletzt worden.
Ein erstes Beben hatte den Südosten des Landes und Regionen in Syrien am frühen Montagmorgen erschüttert. Seither habe es 145 Nachbeben gegeben, so Oktay. 3.471 Gebäude seien eingestürzt. Menschen sind dazu aufgerufen, wegen akuter Einsturzgefahr die Nächte draußen zu verbringen. Es werden etliche weitere verschüttete Menschen unter den Trümmern vermutet. Den Betroffenen in den Katastrophenregionen steht laut Wetterbericht eine kalte Nacht mit teils Minusgraden bevor.
EU beruft Krisentreffen zur Koordinierung von Hilfe nach Erdbeben ein
Die EU-Reaktion auf die verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet soll bei einem Krisentreffen koordiniert werden. Die schwedische EU-Ratspräsidentschaft berief für diesen Montagabend ein Sondertreffen auf Expertenebene ein. Ziel sei, die EU-Unterstützung in enger Zusammenarbeit mit der Europäischen Kommission abzustimmen, teilte der Ratsvorsitz mit. Die sogenannte Integrierte Regelung für die politische Reaktion auf Krisen wird in schweren und komplexen Krisen genutzt, etwa bei Terroranschlägen oder Gesundheitskrisen wie der Corona-Pandemie. Sie soll etwa den schnellen Austausch von Informationen ermöglichen.
Verheerendes Erbeben erschüttert Syrien und die Türkei
In der Nacht hat ein Beben der Stärke 7,7 die Türkei und Syrien erschüttert, es folgten etliche Nachbeben - eines davon mit der Stärke 7,6, wie der Katastrophenschutzdienst AFAD mitteilte. Beide Beben hatten ihr Epizentrum in der Provinz türkischen Kahramanmaras. Die Erschütterungen waren in mehreren regionalen Nachbarländern zu spüren, darunter im Libanon, im Irak sowie in Zypern und Israel. Idlib. Aufgrund der tiefwinterlichen Temperaturen dränge die Zeit für Hilfsmaßnahmen vor Ort und die Überlebenschancen der unter Trümmern verschütteten Menschen dürfte bei wenigen bis 48 Stunden liegen, warnte die Hilfsorganisation.
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Bei den Erschütterungen stürzten allein in der Südosttürkei Tausende Gebäude ein. Auf Videos aus mehreren Städten in dem Gebiet waren teilweise völlig zerstörte Straßenzüge zu sehen. Unter den eingestürzten Gebäuden war neben Wohnhäusern auch ein Krankenhaus in der Stadt Iskenderun.
© AFP/APA
Auch in Syrien stürzten der staatlichen Nachrichtenagentur SANA zufolge in zahlreichen Städten Gebäude ein. Rettungsteams versuchten in der Nacht und im Morgengrauen, Menschen aus den Trümmern zu ziehen. Präsident Bashar al-Assad rief sein Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen. Videos zeigten Trümmerberge unter anderem aus der Provinz Idlib, teils kollabierten ganze Häuserreihen.
Niederländisches Königspaar drückt nach Erdbeben Mitgefühl aus
Der niederländische König Willem-Alexander und seine Frau Máxima haben den Opfern des verheerenden Erdbebens in der Türkei und Syrien ihr tiefes Mitgefühl bekundet. "Wir fühlen sehr mit allen Getroffenen mit", heißt es in einer Erklärung des Paares bei Twitter am Montag. "Die Opfer und ihre Familien sind in unseren Gedanken, genauso wie die Rettungskräfte, die ihr Äußerstes tun, um Menschen in Sicherheit zu bringen." Ein spezialisiertes Such- und Rettungsteam der Niederlande mit 65 Spezialisten und acht Rettungshunden wurde für den Einsatz mobilisiert.
Response by King Willem-Alexander and Queen Máxima to the earthquakes in Türkiye and Syria: https://t.co/MI6gCiIyiD pic.twitter.com/EVGvbPJkbl
— Koninklijk Huis (@koninklijkhuis) February 6, 2023
Opferzahl steigt: Erdbeben fordert mehr als 2.300 Tote
Nach vorläufigen Angaben ist die Opferzahl auf etwa 2.300 gestiegen. Auf beiden Seiten der türkisch-syrischen Grenze sorgten die Beben für enorme Zerstörungen. Über 2.800 Gebäude wurden zerstört, unzählige Menschen verschüttet.
Papst drückt Erdbebenopfern in Türkei und Syrien Mitgefühl aus
Papst Franziskus hat den Opfern der verheerenden Erdbeben im türkisch-syrischen Grenzgebiet sein Mitgefühl ausgedrückt. Der Pontifex habe mit "tiefer Trauer von dem großen Verlust an Menschenleben erfahren" und versichere "allen Betroffenen seine spirituelle Nähe", hieß es in zwei Telegrammen an die diplomatischen Vertretungen des Heiligen Stuhls in der Türkei und Syrien. Das Oberhaupt der katholischen Kirche bete außerdem für die Rettungskräfte, die an den laufenden Hilfsmaßnahmen und der Versorgung beteiligt sind.
Franziskus zeigte sich tief betroffen über die vielen Todesopfer und bete "von ganzem Herzen für die Seelen der Verstorbenen und für alle, die um sie trauern." Er erinnerte insbesondere an das bereits "leidgeprüfte syrische Volk", für das er den "göttlichen Segen der Stärke und des Friedens" erbitte.
Schulen in der Türkei bleiben nach Erdbeben eine Woche zu
Nach den verheerenden Erdbeben bleiben die Schulen in der Türkei für eine Woche geschlossen. Der Unterricht werde türkeiweit bis zum 13. Februar pausieren, teilte Bildungsminister Mahmut Özer laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu am Montag mit. Einige Bildungseinrichtungen im Land brachen zudem in die betroffenen Gebiete auf, um dort Hilfe zu leisten.
Massengräber werden laut Bericht ausgehoben
Im Norden Syriens heben Anwohner nach den verheerenden Erdbeben in der türkisch-syrischen Grenzregion einem Augenzeugenbericht zufolge Massengräber aus. Menschen in der Stadt Idlib wollen darin die Opfer der Katastrophe beisetzen, berichtete ein Aktivist der Deutschen Presse-Agentur am Montag. Auch in den Sozialen Netzwerken verbreiteten sich Videos, die zeigen sollen, wie Dutzende Menschen Massengräber schaufeln. In dem Bürgerkriegsland sind zum Teil ganze Häuserreihen in sich zusammengefallen, deren Fundamente durch Luftangriffe häufig schon zuvor baufällig waren.
Österreich mit Hilfspaket
"Das Ausmaß des Erdbebens ist verheerend. Österreich wird mit drei Mio. Euro aus dem Auslandskatastrophenfonds für Hilfsorganisationen vor Ort und ab morgen mit mehr als 80 Soldatinnen & Soldaten des Bundesheeres bei Rettungseinsätzen im Erdbebengebiet unterstützen", twitterte Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) am Montagnachmittag. Die Meldungen von dem Erdbeben "machen mich betroffen. Meine Gedanken sind bei den Opfern & Helfer:innen", ergänzte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).
Das Bundesheer könne ab Dienstag 84 Soldaten des Katastrophenhilfeelements "Austrian Forces Disaster Relief Unit" (AFDRU) in die Türkei entsenden, um den Rette- und Bergeinsatz im Erdbebengebiet zu unterstützen. Der Katastrophenhilfeeinsatz des Bundesheeres ist nach derzeitigen Planungen für etwa zehn Tage anberaumt, bestätigten auch Verteidigungsministerin Klaudia Tanner und Außenminister Alexander Schallenberg (beide ÖVP) in einer Aussendung des Bundeskanzleramts die Hilfeleistungen Österreichs.
Türkei bittet NATO-Partner um Feldkrankenhäuser und Rettungsteams
Die Türkei bittet ihre NATO-Partner nach dem schweren Erdbeben um Unterstützung bei den Rettungs- und Bergungsarbeiten. Nach einer am Montag von der Bündniszentrale in Brüssel veröffentlichen Aufstellung braucht sie medizinische Nothilfeteams, notfallmedizinische Ausrüstung sowie Such- und Rettungsteams, die auch unter schweren Bedingungen arbeiten können. Konkret werden zudem drei für extreme Wetterbedingungen geeignete Feldkrankenhäuser und Personal für deren Einrichtung genannt.
Mehr als 1.000 Todesopfer in der Türkei
Die Zahl der Todesopfer in der Türkei nach den schweren Erdbeben ist auf über 1.000 gestiegen. Die Katastrophenschutzbehörde meldet nun 1.014 Tote in den betroffenen Provinzen im Süden des Landes. Mehr als 2.800 Gebäude seien zerstört worden, teilt Behördenchef Yunus Sezer mit.
EU mobilisiert Such- und Rettungsteams
Bisher sind mehr als zehn Such- und Rettungsteams mobilisiert worden, um Ersthelfer in der Türkei zu unterstützen. Sie kommen aus Bulgarien, Kroatien, Frankreich, Griechenland, den Niederlanden, Polen, Rumänien, Ungarn, Malta und Tschechien. Italien, Spanien und die Slowakei stehen zudem bereit, um ebenfalls Rettungsteams zu schicken. Das Zentrum für Katastrophenhilfe der EU koordiniert nach dem schweren Erdbeben die Entsendung von europäischen Rettungskräften in die Türkei.
Zur Unterstützung wurde auch der Copernicus-Satellitendienst der EU aktiviert, wie der zuständige EU-Kommissar Janez Lenarcic und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mitteilten. Mit dessen Daten können unter anderem Lagekarten erstellt werden, die ein detailliertes Ausmaß der Schäden zeigen.
"Die EU ist auch bereit, die Betroffenen in Syrien (...) mit humanitären Hilfsprogrammen zu unterstützen", ergänzten die beiden EU-Vertreter. Ein Sprecher der EU-Kommission sagte am Mittag, aus Syrien gebe es bislang keinen Antrag auf Hilfe.
Nachbeben in der Südosttürkei
Um 11.24 Uhr MEZ erschütterte ein schweres Nachbeben der Magnitude 7,5 die Südosttürkei. Das Epizentrum habe in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul. Auch in Syrien und im Libanon bebte die Erde dadurch wieder. Das Epizentrum lag etwa 100 km nordöstlich von jenem des Hauptbebens, das um 02.17 Uhr MEZ stattfand, teilte der Österreichische Erdbebendienst von Geosphere Austria (ehemals ZAMG) der APA mit. Die betroffene Region um Ekinözü ist weniger dicht besiedelt. Es sei aber mit weiteren schweren Schäden zu rechnen.
Österreich schickt Hilfe
"Österreich wird den betroffenen Regionen selbstverständlich humanitäre Unterstützung leisten. Wir prüfen derzeit alle Optionen, wie wir in den betroffenen Regionen raschestmöglich effektive Hilfe leisten können, und stehen diesbezüglich auch mit unseren Partnerorganisationen in der Türkei und in Syrien in Kontakt", hieß es auf APA-Anfrage aus dem Außenministerium in Wien.
Nach derzeitigen Kenntnisstand seien keine österreichischen Staatsbürger unter den Opfern. In der Türkei sind derzeit rund 2.000 Auslandsösterreicher, davon rund 120 in den von den Erdbeben betroffenen Regionen, sowie rund 70 österreichische Reisende registriert, wurde erläutert. Da der genaue Aufenthaltsort bei Reiseregistrierungen sowie bei der Registrierung als Auslandsösterreicher nicht verpflichtend anzuführen ist, könnten die Informationen jedoch abweichen.
In Syrien sind rund 65 Auslandsösterreicher registriert, davon knapp 50 in den betroffenen Erdbebenregionen. Die registrierten Personen aus Österreich wurden per E-Mail sowie per SMS kontaktiert und ihnen wurde Hilfe der zuständigen österreichischen Vertretungen vor Ort angeboten, berichtete eine Sprecherin des Außenministeriums.
Auch Bundespräsident Van der Bellen zeigt sich betroffen
Deeply saddened to hear about the devastating earthquake in Southern #Türkiye & #Syria this morning. My deepest condolences over the loss of life. To all involved in the rescue operations – stay safe. (vdb)
— A. Van der Bellen (@vanderbellen) February 6, 2023
2.200 Jahre alte Burg zerstört
2,200 years old Gazintap Castle destroyed by the earthquake in Turkey.
— Maaiz Mahmood Rasheed (@Maaix4) February 6, 2023
Before vs Now.#Turkey #earthquake #Turkiye pic.twitter.com/4DYPRlI8fX
Iran bietet Türkei und Syrien Unterstützung an
Nach den verheerenden Erdbeben hat der Iran seine Unterstützung angeboten. Präsident Ebrahim Raisi übermittelte Beileidsbekundungen an die "befreundeten und brüderlichen Länder", wie die Staatsagentur IRNA berichtete. Teheran sei bereit, sofortige Hilfe zu leisten.
Suche nach Verschütteten läuft auf Hochtouren
© AFP
Zahlreiche Hilfsaufrufe
Hilfe sei dringend notwendig, appellierte die Caritas. Caritas Auslandshilfe-Generalsekretär Andreas Knapp sagte: "Bereits jetzt ist die Situation aber absolut dramatisch. Kolleginnen und Kollegen vor Ort berichten uns, dass Menschen trotz Temperaturen unter Null Grad auf Straßen vor angezündeten Feuern und in Fahrzeugen warten." Offenbar geht es um Grundbedürfnisse. "Erste Hilfe, Nahrungsmittel und Wasser, Decken und Schlafsäcke, psychologische Betreuung und die Koordination von Unterkünften", so Knapp. Vor allem das von mehreren Krisen gebeutelte Syrien habe das Beben in einer verheerenden Lage erwischt. "Die Beben trafen u.a. das bereits durch die Auseinandersetzungen zerstörte Ost-Aleppo besonders stark", betonte die Caritas in einer Aussendung.
"Dramatisch" nannte Michael Opriesnig, Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK), die Lage in dem Erdbebengebiet. "Der Türkische Rote Halbmond hat sofort nach dem Erdbeben seine Teams mobilisiert, um den betroffenen Menschen so rasch wie möglich zu helfen. Nach Berichten unserer Kolleg:innen im Einsatzgebiet müssen sich die Hilfstransporte den Weg durch verschneites Gebiet machen, um diejenigen zu retten, die noch unter den Trümmern begraben sind", sagte Opriesnig. Auch in Österreich laufe die Hilfe für die Türkei und Syrien an.
Die Diakonie Katastrophenhilfe bat ebenfalls um Spenden. In der betroffenen Region in Syrien leben viele vom Bürgerkrieg bereits aus ihren Heimatorten vertriebene Menschen, hieß es in einer Aussendung. "Sie sind besonders verletzlich und haben nichts mehr, worauf sie in der Notsituation zurückgreifen können, da sie das Nötigste bereits einmal verloren haben", konstatierte Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser. "Aktuell sind wir im Austausch mit unseren Partnern vor Ort. Sie haben uns mitgeteilt, dass keine Mitarbeiter:innen zu Tode gekommen sind. Erste Nothilfe läuft an", betonte Moser.
Ärzte ohne Grenzen ist nach eigenen Angaben vor allem in Nordsyrien im Einsatz: "In Idlib behandeln wir Patient:innen in den von uns bereits unterstützten Krankenhäusern. Zudem haben wir medizinische Hilfsgüter für den Noteinsatz an andere Einrichtungen in der Region gespendet. Wir sind in engem Kontakt mit den Behörden im Nordwesten Syriens und in der Südtürkei, um den Bedarf laufend zu erheben und die vom Erdbeben betroffenen Menschen bestmöglich zu unterstützen", teilte die Organisation mit.
World Vision lieferte erste Zeugenberichte von Mitarbeitern in der Katastrophenregion: "Mitten im Schlaf begann das ganze Haus zu wanken. Ich rannte sofort zu meinen Kindern, konnte aber nicht alle tragen. Ich konnte die Tür nicht mehr erreichen, sie war zu weit entfernt. Eine Minute fühlte sich wie Jahre in Angst und Hilflosigkeit an. Die Nachbeben machten weiter Angst. Die meisten Menschen waren mitten in Schnee und Regen auf der Straße, viele Gebäude sind zerstört, viele Verschüttete sind noch unter den Trümmern", schilderte ein World Vision-Mitarbeiter das Beben in Nordsyrien.
Aufruf zu Online-Kommunikation in der Türkei
Menschen in der Türkei sind dazu aufgerufen worden, wegen der Kommunikationsengpässe online zu telefonieren und nicht über das Handy-Netz, damit vorrangig Verschüttete erreicht werden können. Der türkische Halbmond rief die Bevölkerung zu Blutspenden auf.
Nachbeben der Stärke 7,5 erschüttert die Türkei
Ein weiteres Erdbeben der Stärke 7,5 hat die Südost-Türkei erschüttert. Das Epizentrum habe in der Provinz Kahramanmaras gelegen, meldete die Erdbebenwarte Kandilli in Istanbul. Auch in Syrien und im Libanon bebte die Erde.
Außenministerium drückte Mitgefühl aus
Das österreichische Außenministerium drückte in einer ersten Reaktion auf Twitter sein Mitgefühl und seine Solidarität mit den Opfern der Tragödie sowie den Rettungskräften aus. SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner forderte indes auf Twitter, Österreich solle sich an einem internationalen Hilfseinsatz beteiligen. Von Geosphere Austria wurde das Erdbeben im Raum Gaziantep in der Türkei mit der Magnitude 7,8 angegeben. Bei dieser Stärke sei mit starken und großräumigen Schäden zu rechnen, wurde erläutert.
Bagger bahnen sich ihren Weg durch die Schuttberge
© AFP
Rotes Kreuz mit Spendenaufruf
"Die Lage in der Türkei und Syrien ist dramatisch, viele Menschen sind noch unter den Trümmern verschüttet und wir befürchten, dass die Opferzahl weiter steigt", betonte der Generalsekretär des Österreichischen Roten Kreuzes (ÖRK) Michael Opriesnig. "Nach Berichten unserer Kolleginnen und Kollgenen im Einsatzgebiet müssen sich die Hilfstransporte den Weg durch verschneites Gebiet machen, um diejenigen zu retten, die noch unter den Trümmern begraben sind." Auch in Österreich laufe die Hilfe für die Türkei und Syrien an, erläuterte Opriesnig. Das Rote Kreuz bitte um Spenden.
Spenden an das Rote Kreuz: IBAN AT57 2011 1400 1440 0144, Kennwort: Katastrophenhilfe
A powerful 7.4 magnitude earthquake has struck southern provinces of Türkiye.
— IFRC Europe (@IFRC_Europe) February 6, 2023
The Turkish @RedCrescent teams have mobilised across the country to deliver much-needed assistance. pic.twitter.com/dxUFH38Pas
Drei Flughäfen in der Türkei für zivile Flüge gesperrt
Mehrere Flughäfen in besonders von dem Erdbeben betroffen Regionen der Türkei bleiben vorerst für zivile Flüge geschlossen. Dabei gehe es um die Flughäfen in Hatay, Kahramanmaras und Gaziantep, sagte Vizepräsident Fuat Oktay. Der Sender CNN Türk zeigte Bilder von einem tiefen Riss in einer Landebahn am Flughafen Hatay.
???? The only runway at Hatay Airport in southern #Turkey tore open during the earthquake pic.twitter.com/rbNQc1TIRF
— Breaking News 24/7 (@Worldsource24) February 6, 2023
Erdogan: 912 Tote allein in der Türkei
Alleine in der Türkei gibt es mehr als 900 Tote.