10. November 2014 | 11:28 Uhr

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Kiruna wird 5 km "verlegt"

Warum eine ganze Stadt umziehen muss

Die schwedische Kleinstadt Kiruna wird abgebaut und einige Kilometer weiter wieder aufgestellt.

Kiruna ist die nördlichste Stadt in Schweden. Im Wappen trägt die 18.000 Einwohnergemeinde ein Schneehuhn, kein Wunder liegt das Städtchen doch im schneereichen Lappland. Doch an die Kälte, monatelange Finsternis im Winter oder das raue Klima sind die Menschen selbstverständlich gewohnt. Welchen Grund hat es also, dass die gesamte Stadt um fünf Kilometer nach Osten verlegt wird?

Eine ganze Stadt wird umgesiedelt:
Schuld am Umzug ist der vorherrschende Eisenerz-Bergbau. Der hat Kiruna zwar groß und wirtschaftlich stark gemacht. Letztendlich ist er jetzt aber auch ihr Untergang. Denn das Zentrum der Stadt droht im Erdboden zu versinken. Kiruna wird daher in den kommenden Jahrzehnten um einige Kilometer Richtung Osten verlegt. Im Rahmen eines EU-Projekts arbeiten Tiroler Umwelttechniker an Modellen, um die Wasserversorgung der 18.000-Einwohner-Stadt möglichst reibungslos mitzuübersiedeln.

Diashow: So sieht es in Kiruna aus

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Die Hauptstraße von Kiruna
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Über den Dächern der Stadt
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Diese Stadt wird umgesiedelt
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Der Hafen bei Nacht
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Verkehr in der Innenstadt
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Im Winter wird es nie hell
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Blick auf den Hafen von Kiruna

So etwas hat es noch nie gegeben:
Der Bergbau ist einerseits der Grund für die Notwendigkeit des Umzugs, andererseits stellt er auch die Ressourcen bereit, um etwas so Aufwendiges wie die Verlegung von Teilen der Stadt überhaupt zu realisieren. Wären die Erlöse aus dem Erzabbau nicht so hoch, würde Kiruna irgendwann womöglich einfach aufgegeben, erklärte Wolfgang Rauch vom Arbeitsbereich Umwelttechnik am Institut für Infrastruktur an der Univerität Innsbruck. Beispiele aus der Forschung für eine derartige Übersiedelung einer ganzen Kleinstadt sind dem Experten nicht bekannt, "deshalb ist es ja so interessant, hier mitzuarbeiten", freut sich Rauch.

Österreicher helfen beim Umziehen:
Die Übersiedlung erfolgt in kleinen Schritten, aufgeteilt über die kommenden Jahrzehnte. Das bedeutet logischerweise auch den Neubau von Wasserleitungen und Abwasserkanälen. Im Rahmen eines von der EU geförderten Projekts namens "Green/Blue Infrastructure for Sustainable, Attractive Cities" entwickeln die heimischen Techniker in Kooperation mit der Technischen Universität Lulea (Schweden) Konzepte für die Wasserinfrastruktur. "Ein solches Netzwerk kann man nicht einfach verlegen", erklärte der Wissenschafter.

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