15. November 2017 | 13:32 Uhr
Extreme Feinstaubbelastung
Schüler demonstrierten wegen Smog in Indien
Derzeit kommt es zu weniger Rauch, weil sich die Windrichtung geändert hat.
Die extrem starke Smogbelastung in Neu-Delhi ist etwas zurückgegangen. Der Feinstaubgehalt der Luft in der indischen Hauptstadt war am Mittwoch allerdings immer noch um ein Vielfaches höher als die laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) noch unbedenklichen Höchstwerte.
Grund für die Verbesserung der Luftqualität war Experten zufolge, dass wegen einer Änderung der Windrichtung weniger von dem Rauch, den Bauern in benachbarten Bundesstaaten durch das Abbrennen von Ernterückständen erzeugten, die Stadt erreichte. Schüler hatten am Dienstag mit Atemmasken demonstriert, auf denen "My Right to Breathe" (mein Recht, zu atmen) geschrieben stand. Die Schulen der Stadt waren für mehrere Tage geschlossen worden, hatten am Montag aber wieder geöffnet.
Luftverschmutzung deutlich verschlimmert
Die Regierung der Hauptstadtregion hatte außerdem Bauarbeiten gestoppt, den Lastwagenverkehr auf das Nötigste begrenzt und die Verwendung von Dieselgeneratoren verboten. Die geplante Maßnahme, den Autoverkehr zu halbieren, scheiterte daran, dass ein Umweltgericht die von der Regierung vorgesehenen Ausnahmen nicht gelten lassen wollte.
Die ohnehin hohe Luftverschmutzung in der Metropole mit rund 17 Millionen Einwohnern hatte sich bereits in den vergangenen Jahren in der kühlen Jahreszeit deutlich verschlimmert. Nach einer am Dienstag veröffentlichten Studie des staatlichen Rats für Medizinforschung war Luftverschmutzung im Jahr 2016 landesweit die zweithäufigste Ursache von Krankheiten. Vergangene Woche hatte die indische Medizinervereinigung IMA einen Gesundheitsnotstand in Neu-Delhi erklärt.