03. August 2022 | 14:45 Uhr
Forscher schlagen Alarm
Rekordtemperaturen im Mittelmeer
Forscher schlagen Alarm aufgrund der Rekordtemperaturen im Mittelmeer. Absolute Höchstwerte gab es bei den Äolischen Inseln und in der Adria.
Die von Rekordtemperaturen belasteten Italiener finden auch im Meer kaum Erfrischung. Das Tyrrhenische Meer an der westlichen Küste Italiens ist so warm wie noch nie. 30 Grad Höchstwert wurden im Süden und insbesondere nahe der Äolischen Inseln vor Sizilien gemeldet, berichtete Claudio Tei, Meteorologe des Lamma-Cnr-Konsortiums.
Die anhaltenden Hitzewellen und die seit mehreren Monaten ausbleibenden Niederschläge seien die Ursache für die hohen Wassertemperaturen, die von Satelliten im Infrarotbereich aufgezeichnet werden. Geringere, aber immer noch hohe Werte werden in der Adria und im Ligurischen Meer gemessen, wo Temperaturen von 27, 28 Grad gemessen wurden.
Die Wassertemperatur im Mittelmeer liegt aktuell an der Obergrenze von dem, was zu dieser Zeit jemals gemessen wurde. Die größten positiven Abweichungen gibt es südlich von Spanien und rund um Italien: 3 bis 5° über dem Mittel. pic.twitter.com/3joI1g9JT4
— Manuel Oberhuber (@manu_bx) August 1, 2022
Wassertemperaturen von teilweise bis zu 30 Grad - das gab es früher im "Mediterraneo" nicht. Welche Folgen die Klima-Veränderung auf lange Sicht haben wird, ist heute noch nicht absehbar. Die Experten warnen vor den Auswirkungen der "Tropikalisierung" des Mittelmeers auf die Fischerei und auf bestimmte Arten von Korallen. 600 tropische Fischarten hätten sich bereits in den vergangenen Jahren im Mittelmeer verbreitet. Auch die Qualleninvasionen, die immer häufiger im Sommer gemeldet werden, seien ein Zeichen der klimatischen Änderungen, die das Mittelmeer belasten.