22. August 2016 | 14:01 Uhr

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Indien

Politiker lässt sich durch Hochwasser tragen

Foto sorgt für große Aufregung in sozialen Netzwerken.

Einem Shitstorm sah sich Shivraj Singh Chouhan, Minister des zentralindischen Bundesstaats Madhya Pradesh, ausgesetzt. Stein des Anstoßes war ein Foto, das zeigt, wie Polizisten den Minister in sommerlich-weißem Beinkleid durch einen hochwasser-führenden Fluss tragen. Der Politiker wollte sich nach den verheerenden Monsun-Regenfällen und Überschwemmungen, denen in drei Tagen mehr als 30 Menschen zum Opfer fielen, selbst ein Bild von der Lage machen.

Die Regionalregierung versuchte sich in Beschwichtigungen. Es sei für Chouhan zu gefährlich gewesen, durch den Fluss zu gehen. Außerdem hätte der Politiker von Schlangen oder Skorpionen gebissen werden können. "Er wollte unbedingt mit den von der Flut betroffenen Menschen sprechen", hieß es in einer Mitteilung.

Allein in Madhya Pradesh waren 18 Menschen ums Leben gekommen, als Wassermassen ihre Häuser zum Einsturz brachten oder Hochwasser führende Flüsse die Menschen mitrissen. Am schlimmsten traf es die Bezirke Satna und Rewa, wo mehrere Dörfer komplett überschwemmt und deren Bewohner in Notlagern untergebracht wurden.

In den nordindischen Bundesstaaten Rajasthan und Uttarakhand starben nach Angaben des Staatssenders Doordarshan 13 Menschen in einstürzenden Häusern. Dem Bericht zufolge unterstützten die Armee und die Luftwaffe die Rettungsmaßnahmen und versorgten Menschen aus der Luft mit Essen und Wasser.

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Hochwasser im Bundesstaat Bihar; Foto: AFP

Tödlicher Monsun
Auch für die kommenden Tage warnte die indische Wetterbehörde vor heftigem Regen im Zentrum und Norden des Subkontinents. Während des diesjährigen Monsuns, der zwischen Juni und September Saison hat, sind nach offiziellen Angaben mindestens 150 Menschen gestorben.