18. Juli 2017 | 21:44 Uhr

Wippel Waldbrände © APA/AFP/Wippel

Waldbrände in Kroatien

Österreicher in der Feuerhölle gefangen

Gerade zum Start der Haupt-Reisesaison bedrohen Feuer unsere Traumdestinationen.

Meterhohe Flammen, dichter Rauch, Sirenengeheul: Rund um Split in Kroatien herrscht Alarmstufe Rot. Ein Dutzend heftige Waldbrände bedrohen die malerische Stadt. In der Nacht auf Dienstag wurde das Gebiet zur Krisenregion. 4.500 Hektar Grund wurden vernichtet. „Es sieht hier aus wie nach einem Vulkanausbruch“, beschreibt Gerald Wippel (47), Urlauber aus der Steiermark, die Lage (Interview unten).

700 Feuerwehrmänner, 160 Löschfahrzeuge und einige Flugzeuge konnten die Flammen zunächst unter Kontrolle bringen. Entspannung gibt es noch lange nicht, immer wieder flammen Brandherde auf. Sie näherten sich auch am Dienstag den Wohnhäusern. Fast 100 Verletzte mussten versorgt werden.

Waldbrände kroatien © reuters

Tausende Touristen verbrachten die vergangenen zwei Tage in Angst, die meisten wollen abreisen, viele weitere überlegen, erst gar nicht in den Urlaub zu fahren.

Horror

Radio-Reporter Soran Bukitschevic beschreibt die schlimmste Zeit seines Lebens: „Dutzende Häuser sind niedergebrannt. Wir haben viele Hotels wie zum Beispiel das Le Meridien für Touristen – genau hier hat gestern das Feuer gewütet. Feuerwehrleute aus ganz Kroatien haben die ganze Nacht gelöscht.“

500 Waldbrände in Italien, Gegend um Rom bedroht

Gefahr. In etlichen Urlaubsländern herrschen ähnliche Horror-Zustände:

  • Italien. 500 Waldbrände wurden hier zwischen Sizilien und dem Norden gezählt. Stark betroffen auch das Gebiet rund um Rom.
  • Frankreich. Nahe Nizza mussten 450 Feuerwehrmänner einen Waldbrand unter Kontrolle bringen.
  • Österreich. Erhöhte Gefahr wegen der aktuellen Hitzewelle (bis zu 35 °C am Donnerstag). Bisher gab es in diesem Sommer bereits 193 Waldbrände.

 


"Wir sitzen hier echt in der Sch...."

ÖSTERREICH sprach mit dem Salzburger Gerald Wippel über das Inferno. Seit zehn Tagen verbringt Gerald Wippel (47) gemeinsam mit seiner Frau und den beiden Kindern seinen Jahresurlaub auf einem Campingplatz in Stobreč, acht Kilometer von Split entfernt. „Seit 30 Stunden habe ich kein Auge mehr zugemacht“, sagte der Unternehmer am Dienstag zu ÖSTERREICH. Er war quasi eingeschlossen von den immer wieder aufbrechenden Feuern.

ÖSTERREICH: Wie geht es Ihnen und der Familie, beschreiben Sie bitte, wie die Situation vor Ort ist.

Wippel: Es sieht hier aus wie nach einem Vulkanausbruch. Asche und Rauch liegen in der Luft. Die Lage hat sich zwar etwas entspannt, aber wir sitzen hier fest. Wir sitzen echt in der Sch...

ÖSTERREICH: Wie weit sind Sie von den Flammen entfernt?

Wippel: Es sind gerade einmal 100 Meter. Wir sind praktisch mittendrin.

ÖSTERREICH: Welche Schäden richtet das Feuerinferno an?

Wippel: Ich schätze einmal, dass rund 40 Kilometer Bergflächen verbrannt sind. Rund um uns brannte alles nieder. Es gab Explosionen, weil Autos und Tanks in die Luft flogen.

ÖSTERREICH: Was haben Sie gemacht, als die Brände immer näher kamen?

Wippel: Wir sind zunächst auf ein Hausdach geflüchtet. Wir hatten nur Geld und ein Handy dabei. Schließlich flüchteten wir in unserem Auto in den Hafen von Split. Hier ist es noch sicher.

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Vor allem im Rheintal, vom Innviertel bis in den oberösterreichischen Zentralraum sowie entlang der Donau und im Süden halten sich einige Nebel- und Hochnebelfelder. Im Tagesverlauf lichten sich diese wiederum, abseits der Nebelzonen scheint die Sonne den ganzen Tag, überwiegend ist es dabei sogar wolkenlos. Der Wind weht schwach. Frühtemperaturen minus 4 bis plus 5 Grad, Tageshöchsttemperaturen 9 bis 16 Grad.
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