06. Juni 2016 | 08:01 Uhr

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"Höhere Gewalt"

Nach Horror-Blitz: Aus für Rock am Ring

Nach Unwettern wurd das Festival am Sonntag vorzeitig abgebrochen.

Nach einem Wetter-Chaos ist das Musikfestival "Rock am Ring" in der Eifel am Sonntag vorzeitig zu Ende gegangen. Nach wiederholten Unwettern mit Dutzenden Verletzten traten Tausende von Besuchern im tiefen Schlamm mit Sack und Pack den Heimweg an.

Wegen eines für Sonntagnachmittag erwarteten erneuten Unwetters hatte die Verbandsgemeinde den Veranstaltern die Genehmigung für die Fortsetzung des Festivals mit rund 90.000 Besuchern entzogen. Wie das Rote Kreuz am Sonntag mitteilte, waren am Freitagabend durch Blitzeinschlag insgesamt 71 Menschen verletzt worden.

"Höhere Gewalt"
Konzertveranstalter Marek Lieberberg sprach am Sonntag von einem Fall "höherer Gewalt". Man habe sich der Anordnung gebeugt. Anders als die Behörden hätte man aber gerne am Sonntag das Festival zum Abschluss gebracht. Dem rheinland-pfälzischen Innenminister Roger Lewentz (SPD) warf Lieberberg vor, die Verantwortung für die Absage auf die Gemeinde abgeschoben zu haben.

Ein Sprecher des Innenministeriums sagte dazu am Sonntag, dass Lewentz den Abbruch der Veranstaltung bereits am Tag zuvor gefordert habe. Zur Frage von Entschädigung von Konzertbesuchern wollte sich Lieberberg zunächst nicht äußern. Eine Neuauflage von "Rock am Ring" im kommenden Jahr hält er grundsätzlich für nicht gefährdet.

Red Hot Chili Peppers rockten
Am Samstagabend hatte es nach zwischenzeitlicher Unterbrechung noch einmal ein Konzert auf zwei Bühnen gegeben. Dabei jubelten Zehntausende von Rockfans der kalifornischen Band Red Hot Chili Peppers zu. Die Musiker konnten ihre Hits wie "Dani California" und "The Getaway" spielen. Zwei Stunden nach Mitternacht trat auch noch die Berliner Rockband The BossHoss auf, vor Tausenden Menschen auf dem völlig verschlammten Gelände. Zuvor war das Festival wegen Unwetterwarnungen für sieben Stunden unterbrochen worden.

Heimreise durch den Schlamm
Am frühen Sonntagmorgen traten auf dem Flugplatz Mendig die Besucher mit Handwagen den Heimweg an. Dieser wurde oft erschwert, weil Autos im Schlamm feststeckten. Andere Besucher warteten auf Busse nach Koblenz. Die Behörden und der Konzertveranstalter hatten alle Rockfans aufgefordert, die Campingplätze bis zur Mittagszeit zu räumen. Mit Lautsprechern waren alle zum Verlassen des Geländes aufgefordert worden.

Zu den Blitzeinschlägen war es gleich beim Festivalauftakt am Freitagabend gekommen. Daraufhin beschlossen die Veranstalter nach einem Krisengespräch mit Innenminister Lewentz, das Festival wegen weiterer Unwetterwarnungen zu unterbrechen. "Wir müssen alles dafür tun, dass keine neuen Verletzten hinzukommen", sagte Lewentz. Die ersten Festival-Besucher brachen daraufhin schon am Samstagnachmittag auf.

Bis zu 82 Verletzte
Zur Zahl der Verletzten gab es am Wochenende unterschiedliche Angaben. Lewentz hatte am Samstag noch von "bis zu 82" Verletzten gesprochen.

"Rock im Park" hatte mehr Glück
Die etwa 80.000 Besucher beim Schwesterfestival "Rock im Park" in Nürnberg hatten mehr Glück mit dem Wetter. Die Polizei sprach am Sonntagnachmittag von einem "friedlichen Festivalverlauf". Highlights des dreitägigen Festivals waren etwa die Auftritte von Black Sabbath mit Ozzy Osbourne auf ihrer Abschieds-Tournee, von Fettes Brot und Tenacious D mit dem Schauspieler Jack Black.


 

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