19. April 2014 | 09:42 Uhr
Lawinen-Drama
Mount Everest: Kaum Hoffnung auf Überlebende
Vermutlich 16 Sherpas ums Leben gekommen.
Nach dem schweren Lawinenunglück am Mount Evererst haben die Rettungskräfte keine Hoffnung mehr auf Überlebende. "Es ist ausgeschlossen, dass wir die vier vermissten Männer lebend finden", sagte am Samstag ein Vertreter des Tourismusministeriums in Kathmandu, Dipendra Paudel. Die Vermissten seien bereits über 24 Stunden im Schnee eingeschlossen. Die Rettungskräfte setzten ihre Suche fort.
Die nepalesische Bergführer waren am Freitag verschüttet worden. Bislang wurden zwölf Leichen geborgen. Sieben Sherpas wurden nach Behördenangaben gerettet. Es handelte sich um das bisher schlimmste Unglück am höchsten Berg der Welt.
Der Mount Everest ist mit 8848 Metern der höchste Berg der Welt. Jährlich versuchen hunderte Bergsteiger aus aller Welt den strapaziösen Aufstieg zum "Dach der Welt". Seit der Erstbesteigung durch Edmund Hillary und Tenzing Norgay 1953 kamen dabei bereits mehr als 300 Alpinisten ums Leben.
Der Unfall unterstreicht die Gefahr, denen die einheimischen Bergführer ausgesetzt sind, wenn sie sich vor Saison-Beginn zur Reparatur von Leitern und zum Befestigen von Seilen auf die mächtigen Berge begeben.
Um den Andrang zu bewältigen und das Risiko zu verringern, beschlossen die Behörden, die Zahl der Seile an den Gletschern unterhalb des Gipfels zu verdoppeln. An den Basislagern sorgen seit Anfang April Soldaten und Polizisten für Ruhe und Ordnung - im vergangenen Jahr hatten sich Sherpas und europäische Alpinisten eine Prügelei geliefert.
Zum Zeitpunkt des Lawinenunglücks am Mount Everest befanden sich im Basislager auf rund 5.400 Meter auch drei Österreicher - der blinde Osttiroler Bergsteiger Andy Holzer sowie seine beiden Tiroler Begleiter Wolfgang Klocker und Daniel Kopp. "Blind Climber" Holzer gab mittlerweile auf seiner Homepage Entwarnung und beruhigte Freunde und Leser in der Heimat.