07. Oktober 2016 | 23:02 Uhr
Über 570 Tote
"Monster"-Hurrikan bedroht 26 Millionen
In der Karibik hinterließ er eine Spur der Verwüstung, jetzt erreichte er die US-Küste.
Zwei Millionen Menschen auf der Flucht, Zehntausende obdachlos und bereits mehr als 480 Todesopfer (Stand gestern Nachmittag) – fast drei Tage lang wütete Hurrikan „Matthew“ mit bis zu 230 km/h in der Karibik. Gestern nahm er Kurs auf Florida. Auch an der US-Küste werden noch bis Sonntag Millionenschäden und auch Tote befürchtet.
Haiti: Fast 500 Tote und Angst vor Seuchen
Haiti: Am schlimmsten traf „Matthew“ Haiti. In zwei Tagen fiel hier so viel Regen wie sonst in zwei Jahren, mehr als 478 Menschen sollen gestorben sein. „Eine Million Menschen sind von den Folgen des Hurrikans betroffen, bereits jetzt breitet sich die Cholera verstärkt aus“, berichtet Robert Moosbrugger, Haiti-Experte der Caritas Österreich. Riesige Gebiete sind weiterhin von der Außenwelt abgeschnitten. Auch Teile der Dominikanischen Republik und Kubas wurden teils schwer getroffen.
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Jetzt müssen Millionen Amerikaner zittern
USA: Gestern Abend unserer Zeit sollte „Matthew“ den Südosten Floridas erreichen. Im Vorfeld hatte US-Präsident Barack Obama für Florida, Georgia und South Carolina den Ausnahmezustand verhängt. Floridas Gouverneur Rick Scott warnte: „Dieser Sturm ist ein Monster!“ Bereits am Morgen mussten 240.000 Menschen ohne Strom ausharren, insgesamt 26 Mio. Amerikaner sind noch bis Sonntag von „Matthew“ bedroht.
"Cholera-Fälle nehmen jetzt in Haiti zu"
Robert Moosbrugger, Haiti-Experte der Caritas, über die aktuelle Situation.
ÖSTERREICH: Wie ist die Situation nach dem Hurrikan in Haiti?
Robert Moosbrugger: Insgesamt eine Million Menschen sind von den Auswirkungen des Hurrikans betroffen. Verbindungswege in dem am stärksten betroffenen Südwesten sind völlig abgeschnitten, ganze Ernten zerstört. Zugleich nehmen jetzt die Cholera-Fälle zu.
ÖSTERREICH: Tausende Menschen flohen trotz Warnungen nicht, weshalb die Zahl der Todesopfer gestiegen sein dürfte.
Moosbrugger: Die Regierung hat die Bevölkerung intensiv informiert, bestimmte Gebiete zu verlassen. Aber: Die Leute in Haiti haben so wenig, dass sie Plünderungen befürchteten. (mud)