20. Jänner 2017 | 06:41 Uhr

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Italien

Lawine auf Hotel: Keine Lebenszeichen

Helfer suchten die ganze Nacht durch: "Wir rufen, aber wir bekommen keine Antwort."

Nach dem Lawinenabgang auf ein abgelegenes Berghotel in den italienischen Abruzzen rechnen die Rettungskräfte nicht mehr mit Überlebenden. Bisher wurden vier Leichen geborgen, zwei Personen wurden lebend gerettet. Weitere 30 Personen, darunter vier Kinder, werden noch vermisst, teilten die Behörden mit.

Die Rettungskräfte stellten sich darauf ein, "die ganze Nacht" weiterzusuchen, sagte ihr Leiter Fabrizio Curcio. Schon am Nachmittag allerdings hatten die Einsatzkräfte mit dem Schlimmsten gerechnet. "Die Situation ist dramatisch. Es gibt keinerlei Lebenszeichen", sagte Feuerwehrsprecher Luca Cari.

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Schneemassen, Äste und Geröll im Inneren des Hotels

Schneemassen

35 Feuerwehrleute mit Spürhunden waren im Einsatz, um unter den Schneemassen nach Opfern zu suchen. Die Hunde hätten keine Lebenszeichen der Vermissten wahrgenommen, hieß es. Wegen der schwierigen Wetterbedingungen kam die Bergungsaktion nur langsam voran.

Einsturzgefahr

Das Gebäude war frontal von der Lawine getroffen und begraben worden. Die Trümmer wurden rund zehn Meter den Berg hinuntergeschoben. Auch die noch stehengebliebenen Überreste des Skiressorts mit Spa und Swimmingpool drohten einzustürzen.

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Einsturzgefahr im Wellness-Bereich

Überlebender verliert Familie

Die Überlebenden hatten schon am Mittwoch per SMS Alarm geschlagen und um Unterstützung gebeten. "Hilfe, wir erfrieren", hatte einer der beiden Überlebenden einem Freund geschrieben. Einer der beiden ist ein 38-jähriger Koch, der zum Unglückszeitpunkt zu seinem Auto gegangen war. Das rettete ihm das Leben. Seine Frau und seine beiden Kinder waren jedoch in dem Hotel. Der 38-Jährige wurde per Hubschrauber ins Krankenhaus der Adria-Stadt Pescara gebracht. Er war nicht in Lebensgefahr.

"Ich habe überlebt, weil ich zum Auto gegangen bin, um meiner Frau Tabletten zu holen. Dann hörte ich hinter mir einen Riesenkrach und sah, wie der Berg auf das Hotel stürzte", schilderte der Koch die dramtischen Szenen.

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Autos am Parkplatz wurden von den Schneemassen mitgerissen

Erst in der Nacht auf Donnerstag erreichten die Retter nach einem stundenlangen Weg per Ski das in 1.200 Metern Höhe gelegene Hotel. Die Zufahrtsstraßen waren durch meterhohen Schnee blockiert, weswegen die Fahrzeuge neun Kilometer vor dem Skiressort halten mussten.

Die meisten Gäste des Vier-Sterne-Hotels hatten sich zum Unglückszeitpunkt im Erdgeschoß des Gebäudes versammelt, um nach dem Erdbeben auf die Evakuierung zu warten. Auch Ausländer waren angeblich unter den Opfern. Unter den Touristen, die sich wohl noch im verschütteten Hotel befanden, sollen drei Rumänen sein, eine Mutter mit ihren zwei Kindern, teilte das Außenministerium in Bukarest mit.

Staatsanwaltschaft ermittelt

Die Staatsanwaltschaft von Pescara leitete eine Untersuchung wegen fahrlässiger Tötung ein. In der Ortschaft Penne zu Füßen des Gran Sasso wurde eine Unterkunft für die Angehörigen der Vermissten eingerichtet. Rettungseinheiten, Psychologen und Ärzte leisteten Hilfe.

Das in den 1970er-Jahren erbaute Hotel mit Ausblick auf die Adria war kürzlich renoviert worden. Es wurde sehr oft für Kongresse und Seminare genutzt. Zu seinen Gästen zählten mehrere Prominente, darunter auch die bekannte TV-Moderatorin Barbara D ́Urso. "Dieses Hotel war mein Zufluchtsort. Ich kannte alle wunderbaren Angestellten des Hotels. Ich bete für sie und für die Rettungsleute, die in diesem Moment alles nur erdenklich Mögliche tun", schrieb die Moderatorin auf Facebook.







 

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