11. April 2017 | 12:57 Uhr

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Neue Studie

Klima-Phänomen El Nino wirkt gegen Cholera-Epidemien

Geografische Verteilung der Cholera-Epidemien ändert sich in El-Nino-Jahren.

US-Wissenschaftler haben einen Zusammenhang zwischen dem Klimaphänomen El Nino und der Cholera festgestellt, der für die Eindämmung von Cholera-Epidemien in Afrika genutzt werden könnte. In den Jahren, in denen El Nino den Ostpazifik erwärme, gebe es in Ostafrika etwa 50.000 zusätzliche Cholera-Fälle pro Jahr, hieß es in einer kürzlich veröffentlichten Untersuchung.

Die Studie entstand an der Johns Hopkins Bloomberg School of Public Health in Baltimore in den USA. Im südlichen Afrika gibt es demnach in diesen Jahren hingegen 30.000 Cholera-Fälle weniger. Die Wissenschafter hatten für ihre Studie, die im Fachblatt "Proceedings of the National Academy of Sciences" veröffentlicht wurde, mehr als 17.000 Jahresberichte aus 3.710 afrikanischen Orten ausgewertet, die in den Jahren 2000 bis 2014 erstellt wurden.

Die Gesamtzahl der Cholera-Fälle in Afrika ist demnach in El-Nino-Jahren in etwa genauso hoch wie in Jahren ohne das Klimaphänomen. Die geografische Verteilung der Infektionen sei allerdings "grundlegend anders", hoben die US-Wissenschafter hervor.

Diese Erkenntnis könnte aus ihrer Sicht für eine bessere Vorbereitung auf Cholera-Epidemien in Afrika genutzt werden. "Wir wissen üblicherweise sechs bis zwölf Monate im Voraus, wann El Nino kommt", erklärte Studienleiter Justin Lessler.

Todesrate kann massiv gesenkt werden

"Zu wissen, dass es ein erhöhtes Cholera-Risiko in einer bestimmten Region gibt, kann helfen, die Zahl der daraus resultierenden Todesfälle zu reduzieren." Durch die rechtzeitige Einrichtung von Cholera-Behandlungszentren könne die Todesrate von bis zu 30 Prozent "fast auf Null" gesenkt werden, erklärte Lessler.

El Nino beeinflusst die Regenmengen in den verschiedenen Teilen Afrikas unterschiedlich. Heftige Regenfälle können zum Überlaufen von Abwasserkanälen und dadurch zur Verunreinigung von Trinkwasser führen. Dürre wegen Regenmangels kann Menschen hingegen dazu zwingen, verunreinigtes Wasser zu trinken. In diesem Winter war das Wetterphänomen besonders ausgeprägt.

Cholerabakterien werden über mit Fäkalien verseuchtes Trinkwasser übertragen, sie lösen bei den Infizierten starken Brechdurchfall aus. Weltweit die meisten Todesopfer durch Cholera gibt es in Afrika. Gegen die Krankheit gibt es zwar einen Impfstoff, er hat aber keine lebenslange Wirkung. Außerdem gibt es in Afrika nicht genügend Cholera-Impfstoff.
 

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