20. Mai 2020 | 10:43 Uhr

amphan.jpg © APA/AFP/Arun SANKAR

Millionen evakuiert

Indien zittert vor Monster-Zyklon "Amphan"

Millionen Menschen aus Küstengebieten wurden in Sicherheit gebracht 

Indien und Bangladesch haben sich am Mittwoch auf die Ankunft des gefährlichen Zyklons "Amphan" vorbereitet. Millionen Menschen wurden aus Küstengebieten in Sicherheit gebracht, allein in Bangladesch mussten 2,2 Millionen ihre Häuser verlassen. Erschwert wurden die Evakuierungen durch die Corona-Pandemie - um die Abstandsregeln einhalten zu können, wurden besonders viele Notunterkünfte gebraucht.
 
In Bangladesch fürchten die Behörden, dass "Amphan" der schlimmste Wirbelsturm seit "Sidr" im Jahr 2007 wird - damals starben rund 3.500 Menschen. Am Mittwochfrüh war der Zyklon noch über dem Golf von Bengalen und bewegte sich nach Angaben des indischen Wetterdienstes mit Sturmböen von bis zu 200 Stundenkilometern auf die Küste Ostindiens und Bangladeschs zu.
 

Bis zu 185 km/h

Nach Berechnungen der Meteorologen sollte er am Nachmittag und Abend mit Windstärken von bis zu 185 Stundenkilometern über den indischen Bundesstaat Westbengalen und das Nachbarland Bangladesch hinwegfegen. In Bangladesch erwarten die Meteorologen den Sturm gegen 18.00 Uhr (Ortszeit, 14.00 Uhr MESZ). In beiden Ländern wird vor einer schweren Sturmflut gewarnt. Befürchtet wurden meterhohe Wellen und Überschwemmungen bis weit ins Landesinnere.
 
"Mindestens 50 Menschen haben in meinem Betonhaus Schutz gesucht", sagte der Krabbenfischer Abdur Rahim, der am Rand der Sundarbans-Mangrovenwälder lebt. "Es herrscht Panik. Die Frauen machen sich Sorgen. Vor einer paar Monaten hat der Zyklin "Bulbul' unser Dorf getroffen und mindestens hundert Häuser zerstört. Wir hoffen, dass Allah uns diesmal rettet."
 
 In Westbengalen wurden nach Angaben der Behörden mehr als 300.000 Menschen aus Küstendörfern in Sicherheit gebracht. Mehr als 20.000 Polizisten, Rettungskräfte und Freiwillige waren mit Booten und Bussen an den Evakuierungen beteiligt, wie die Regierungschefin des Bundesstaats, Mamata Banerjee, sagte.
 
"Die Menschen haben große Sorge, dass es nicht genug Unterkünfte zum Schutz vor dem Sturm gibt, oder dass sie sich dort mit dem Coronavirus infizieren", sagte Pankay Anand von der Hilfsorganisation Oxfam in Indien.
 
In Bangladesch bedroht der Sturm auch das Rohingya-Flüchtlingslager Cox's Bazar, wo etwa 850.000 Menschen unter schon jetzt katastrophalen Bedingungen leben. Die Hilfsorganisation Care befürchtet, dass die Folgen dort besonders gravierend sein werden. Die Flüchtlinge seien dem Zyklon fast schutzlos ausgeliefert.
 
Bangladesch und der Osten Indiens werden regelmäßig von Wirbelstürmen heimgesucht. 1999 starben in Odisha fast 10.000 Menschen durch einen Zyklon. 1991 wurden in Bangladesch fast 140.000 Menschen durch von einem Zyklon ausgelöste Stürme und Überschwemmungen getötet.

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Dichte Wolken, lokal leichter Regen, 5/12°

Am Nachmittag ist es in der Westhälfte zumindest zeitweise sonnig. Weiter nach Osten zu sind über den Niederungen und Tälern teils hartnäckige Nebelfelder vorhanden. Aber auch im Bergland zeigt sich die Sonne hier nur teilweise, da einige Wolkenfelder vorüberziehen. Der Wind weht schwach bis mäßig, in den Föhntälern der Alpennordseite teils lebhaft, aus Ost bis Südwest. Die Tageshöchsttemperaturen betragen je nach Nebel oder Sonnenschein 4 bis 20 Grad, mit den höchsten Werten im Westen. Heute Nacht: Die Nacht bringt aufgelockerte bis starke Bewölkung und ein paar Regenschauer vor allem nördlich der Alpen nach Mitternacht. Über den Niederungen und Becken bleiben die Hochnebelfelder oft erhalten, hier kann es örtlich auch nieseln. Bei schwachem bis mäßigem Wind aus Südost bis West kühlt es auf minus 1 bis plus 8 Grad ab.
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