27. Februar 2018 | 12:15 Uhr
Kälte-Hotspot
In Europa ist es kälter als in Grönland
Während Europa einfriert, hat es in Grönland leichte Plusgrade.
Die Kältewelle hat weite Teile Europas fest im Griff. Die Sibirische Kälte bringt in weiten Teilen Europas Temperaturen von mehr als minus 25 Grad - in Europa ist es somit kälter als in Grönland. Denn während unser Kontinent einfriert, hat es im Norden Grönlands laut Wetter-Experten derzeit etwa plus zwei Grad. "Die warme Luft steigt in den Norden, die kalte kommt zu uns in den Süden", so der Meteorologe. "Das ist außergewöhnlich."
Minus 31,9 Grad in Österreich
Mit minus 31,9 Grad am Tiroler Brunnenkogel ist in der Nacht auf Dienstag ein neuer Tiefstwert dieses Winters in Österreich gemessen worden, berichtete die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). Knapp dahinter folgte der Sonnblick mit minus 31,7, wo am Montag minus 30,6 verzeichnet wurden. Mit "nur" 29 Grad unter null landete der Pitztaler Gletscher auf Platz drei.
Die eisigen Temperaturen halten auch die ARBÖ-Pannenhelfer auf Trab - österreichweit mussten sie am Montag 3.800 mal ausfahren, was einen Rekord für den heurigen Winter bedeutet. 90 Prozent der Mängel waren der Kälte geschuldet, wobei mehr als die Hälfte auf Starthilfe entfiel. Bei zwölf Prozent hatte die Batterie den Geist komplett aufgegeben. Der ARBÖ empfiehlt, beim Starten sämtliche Verbraucher wie Sitzheizung, Lenkradheizung oder Klimaanlage auszuschalten, da diese extrem viel Strom benötigen und die Batterie noch weiter schwächen.
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Erster Schnee in Rom, Kältetote in Polen
In Rom lag am Montag erstmals seit sechs Jahren Schnee auf den Straßen. Die Schulen in der Ewigen Stadt blieben geschlossen, mehrere Bahnhöfe wurden für Obdachlose geöffnet, um diesen einen Schutz vor der Kälte zu bieten.
In Polen kamen mehrere Menschen wegen der Kälte ums Leben. In Goldap im Nordosten des Landes fielen die Temperaturen in der Nacht auf Montag auf minus 26,2 Grad. Auch in Litauen erfroren bei Temperaturen von bis zu minus 24 Grad in den vergangenen drei Tagen drei Menschen, wie die Nachrichtenagentur BNS berichtete.
Sorge um Obdachlose
In Frankreich sollten die Temperaturen bis auf minus zehn Grad fallen. In Valence im Südosten des Landes wurde am Sonntag die Leiche eines 35-jährigen Obdachlosen gefunden. Bereits am Freitag war ein 62-Jähriger in einer Hütte im Wald in der Nähe von Paris gestorben.
Im Brüsseler Stadtteil Etterbeek ordnete Bezirksbürgermeister Vincent de Wolf an, Obdachlose in Gewahrsam zu nehmen, wenn sie sich nicht freiwillig in Notunterkünfte begeben. Die derzeitige Kälte stelle ein "größeres Risiko" dar und es liege in seiner Verantwortung, Todesfälle zu verhindern, sagte de Wolf.
Schnee-Chaos in Griechenland
Auch im Norden Griechenlands fiel Schnee. Zahlreiche Flüge nach Thessaloniki waren schon am Sonntag ausgefallen. Viele Straßen in der nordgriechischen Provinz Mazedonien waren nur mit Schneeketten befahrbar, wie das griechische Staatsradio (ERT) berichtete. Der Unterricht fiel in vielen nordgriechischen Provinzen aus. Auch aus dem benachbarten Bulgarien wurden Verkehrsprobleme gemeldet. In der Hauptstadt Sofia herrschte ein Verkehrschaos. Der Schnee konnte von den meisten Straßen und nahezu allen Parkplätzen nicht geräumt werden, Flugzeuge konnten nicht rechtzeitig starten.
Der britische Wetterdienst erwartet die kälteste Woche im Vereinigten Königreich seit Jahren. Teile von England und Wales würden wahrscheinlich die schlimmste Kältewelle "seit mindestens 2013 - vielleicht sogar seit 1991" erleben, erklärte Chef-Meteorologe Frank Saunders.