09. September 2017 | 00:09 Uhr

ÖSTERREICH-Report

In der Hölle des Hurrikans "Irma"

Warten auf das Hurrikan-Monster: ÖSTERREICH Reporter Herbert Bauernebel in Miami

Floridas Touristenzentrum ist eine Geisterstadt. Hunderttausende Men­schen haben vor Höllensturm „Irma“ die Flucht ergriffen. Für Bezirke am Wasser gilt: „Nichts wie weg“, so warnen die Behörden eindringlich. Im Hochhauswald von Downtown Miami war am Freitag kaum noch ein Mensch zu sehen.

Die Prognose ist grimmig: Der stärkste Hurrikan aller Zeiten soll Miami (650.000 Einwohner) frontal treffen. Der Sturm der zweithöchsten Kategorie tobt immer noch mit mörderischen Böen von 240 km/h und mehr. Er hat weiter die Kraft, Südflorida zu zerstören.

Gouverneur Rick Scott warnte, dass „Irma“ weit mehr Leid bringen könnte, als selbst Monster-Hurrikan „Andrew“ 1992 anrichtete: 65 Tote, 27 Milliarden Dollar Schaden waren damals zu beklagen.

Aus Miami-Hotels werden die letzten Gäste evakuiert

Ich habe mich im 23. Stock eines Hotelhochhauses in Downtown Miami am Miami South Channel eingebunkert. Das Gebäude hat Notgeneratoren, im Stiegenhaus dürfte es halbwegs sicher sein. Die Lobby aber, gesteht der ­Manager, „könnte überschwemmt werden“. In den Luxushotels Four Seasons und Conrad werden die letzten Gäste evakuiert.

Freitagfrüh blinzelte noch die Sonne durch die ersten durchziehenden Wolkenfelder. Palmen bogen sich im auffrischenden Wind. Die Schwüle ist erdrückend. Ruhe vor dem Sturm.

Doch dann durchbricht ein schriller Alarmton am Handy die gespenstische Stil­le: Es blinkt die Hurrikan-Warnung auf.

Jetzt sind es nur noch wenige Stunden. Panisch inzwischen die Szenen auf den Fluchtrouten: Am Airport kämpfen Menschen um die letzten Flugtickets. Gestrandete Passagiere schlafen auf Bänken. Der Airport wird in Kürze geschlossen. Bei einer Rent-a-Car-Firma kommt es fast zu Prügeleien, weil es keine ­Autos mehr gibt. Die bis zu drei Meter hohe Sturmflut könnte zur lebensgefährlichen Katastrophe werden.

In der Stadt ist alles geschossen: Schulen, Ämter, sogar Spitäler. Abgeschaltet auch zwei Atommeiler, die in „Irmas“ vorhergesagter Schneise liegen. Südflorida hat sich gewappnet – so gut, wie es geht. Die Angst steigt. Das Monster rückt näher.

Irma © TZOE

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Viele Wolken, im S Sonne. 3/10°

Ein Tief in hohen Luftschichten führt von Norden und Nordwesten her dichte Wolkenfelder gegen die Alpennordseite und vielerorts überwiegen die Wolken und zeitweise regnet es. Schneefallgrenze 1200 bis 1500m Seehöhe. Wetterbegünstigt ist der Süden, hier lichten sich Nebelfelder tagsüber und es setzt sich die Sonne durch. Der Wind weht schwach bis mäßig aus westlichen Richtungen. Tageshöchsttemperaturen 6 bis 13 Grad, mit den höchsten Werten im Südosten. Heute Nacht: In der Nacht überwiegen vielerorts die Wolken und an der Alpennordseite sowie im Norden und Osten regnet es zunächst noch ein wenig. Schneefallgrenze 1300 bis 1500m Seehöhe. Nach Mitternacht kommt es meist nur noch im Bergland zu Niederschlägen und im Westen lockert es regional etwas auf. An der Alpensüdseite verläuft die Nacht längere Zeit nur gering bewölkt, später breiten sich in Beckenlagen in Kärnten und im Südosten aber Nebelfelder aus. Der Wind weht nur schwach. Tiefsttemperaturen minus 3 bis plus 6 Grad.
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