07. August 2014 | 09:31 Uhr
Mindestens 1 Toter:
Hochwasser-Alarm in Serbien und Bosnien
Bäche und Flüsse haben in Serbien und Bosnien ganze Dörfer überschwemmt: Zum zweiten Mal in diesem Jahr.
Nach den schweren Überschwemmungen in Serbien und Bosnien Mitte Mai ist die Region erneut von Überflutungen betroffen. Insbesondere im Nordosten Bosniens sind zahlreiche, vor allem kleinere Flüsse wieder über die Ufer getreten, sagte Michael Opriesnig, Vize-Generalsekretärs des Roten Kreuzes, der sich aktuell in der Region aufhält, zur APA. "Die Angst ist natürlich groß."
Zerstörte Häuser, überschwemmte Dörfer und mindestens ein Mensch, der in den Wasser-Fluten sein Leben verloren hat. In Serbien wurde ein Krankenhaus beschädigt, zwei Brücken hat das Wasser einfach weggerissen. In Bosnien stehen ganze Landstriche unter Wasser. Die beiden Länder erleben die zweite schwere Hochwasser-Katastrophe im Jahr 2014.
Video: So sieht es derzeit in Banja Luka aus:
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Hochwasser im Mai mit über 60 Toten:
1,6 Millionen Menschen waren alleine in Serbien vom Mai-Hochwasser betroffen, über 50 starben. Fast alle der rund 24.000 Einwohner der Kleinstadt Obrenovac an der Save waren bei der Flut evakuiert worden. Der Gesamtschaden dürfte zwischen 1,5 und 2 Milliarden Euro liegen. In Bosnien machen die Schäden 1,3 Milliarden Euro aus. 350 Soldaten hatte die Europäische Union Ende Mai entsandt. 18.600 Häuser wurden in Bosnien zerstört, 40.000 Menschen mussten fliehen, Tier-Kadaver lösten Seuchen aus, Landminen wurden freigespült.
Video: Zweite Hochwasserflut in Serbien
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So gibt es "ziemlich dramatische Überflutungssituationen in einigen Regionen, die teilweise auch schon im Mai betroffen waren", schilderte Opriesnig. Zahlreiche Straßen im Land seien nun gesperrt, etwa "die Direktverbindung zwischen Tuzla und Brcko", sagte Opriesnig. Allerdings würden die Hilfsmaßnahmen jetzt besser anlaufen als bei der großen Katastrophe im Mai.
Opriesnig ist aktuell für einen Projektbesuch im Nordosten Bosniens unterwegs. "Die meisten Häuser sind aufgrund der jetzigen Wettersituation noch nicht getrocknet", sagte er. Dies ist allerdings die notwendige Voraussetzung, um Reparaturarbeiten durchzuführen. Bewohner seien teilweise noch bei Familien und Freunden untergebracht. Allerdings habe "die Bevölkerung immens viel geleistet". Auffällig sei auch, dass "man in einer landwirtschaftlichen Region kaum ein Tier sieht". Der Großteil war beim Hochwasser im Mai verendet.