20. Juli 2022 | 23:05 Uhr

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Extrem-Werte

Hitze & Feuer: Österreicher in Hotspots

Mehr als 40 Grad in Süd-Europa, aber auch Hitze-Rekord in Österreich: 37 Grad. 

Grado/London/Faro. Das war ein heftiger Hitzetag: In Bad Deutsch-Altenburg (NÖ) waren es 36,6 Grad, Wien schwitzte bei satten 35,7 Grad. Der heurige Hitzerekord wurde jedoch in Innsbruck gebrochen: 37 Grad. So heiß war es heuer noch nie. Am 19.juni erreichten wir 36,5 Grad in Feldkirch in Vorarlberg.

Flammen vor Triest und Grado, Autobahn war zu

Adria-Alarm. Österreich schwitzt, aber viele Urlauber in den Ferien-Paradiesen haben nackte Angst. Temperaturen von 40 Grad halten weiter unzählige Waldbrände in ganz Europa am Lodern. Besonders betroffen waren Italien, Griechenland und Frankreich, aber auch in Großbritannien wüteten Feuer. Die an Kärnten grenzende italienische Region Friaul-Julisch-Venetien rief wegen der Brände sogar den Ausnahmezustand aus. Die Autobahn A4 Richtung Triest war unterbrochen, der Zugverkehr von Venedig nach Triest eingestellt, Urlaubsorte wie Grado kurz eingenebelt. Dramatisch war die Lage wegen der Hitze sogar in Großbritannien. In der ostenglischen Grafschaft Lincolnshire wurden 40,3 Grad gemessen, zwei Großbrände im Osten Londons wüteten. Auch an der französischen Atlantikküste lodern große Feuer, sie breiteten sich am Mittwoch weiter aus.

»London war leer, die Hitze-Tage waren furchtbar« 

England, London. Bianca Rose studiert in London, Großbritannien erlebte nie da gewesene Hitze-Rekorde, ihr Bericht: „Die vergangenen Tage waren furchtbar, ein Albtraum, das haben die Briten noch nie erlebt. Mehr als 40 Grad hat es im Zentrum Londons gehabt, die Stadt war leer, wie ausgestorben. Kein Mensch in den Parks, niemand in den Büros, keiner ging mehr zur Arbeit. Gespenstisch. In den Supermärkten hast du kein frisches Obst mehr gefunden, weil die Kühlungen die Rekordwerte nicht mehr schafften oder weil es den Supermarktbetreiber einfach zu viel Geld kostete. Es wehte kein Lüfterl, war völlig windstill, ständig knallte die Sonne auf die Stadt. Niemand hat mehr das Haus verlassen, die Briten haben einfach Angst vor der Hitze. Erst am Dienstagabend er­löste uns ein kurzes Gewitter, jetzt haben wir wieder 30 Grad, aufatmen.“

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»Die Menschen hier leiden, die Brände sind schlimm«

Portugal, Algarve. Dagmar Koller besitzt ein Haus an der Algarve, in dem sie den Sommer verbringt. Waldbrände gibt es hier nicht. Aber: Leidet sie unter der Hitze-Welle? „Ich sitze am Meer, da ist es nicht so extrem. Ständig Wind. Für die Menschen in Portugal sind Hitze, Dürre und die Brände aber schlimm. Zum Glück wurde ich bisher verschont“, erklärt sie in ­ÖSTERREICH. 

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»Der Rauch war richtig beißend«

Italien, Obere Adria. Helga Happ, Chefin des Klagenfurter Reptilien-Zoo urlaubt in Grado: „Ich war gegen sechs Uhr auf dem Balkon und geschockt: Erst hab‘ ist gedacht, das sei dichter Nebel, an Rauch hab’ gar nicht geglaubt. Dann die beißende Luft, ich hab’s beim Atmen gespürt, da wusste ich, das sind die Brände rund um Grado. Grado war richtig eingenebelt. Wenn man Richtung Triest schaute, sah man den Rauch aufsteigen. Es brennt zwischen Triest und Monfalcone, dieses Feuer hat hat sich ausgeweitet. Ich bin mit meiner Enkeltochter hier, hab’ die Fenster und Türen zugemacht und abgewartet. Erst wollte ich rasch weg, dann hab’ ich gedacht: Mit meinem Enkerl im Auto fahre ich nicht durch die Rauchschwaden. Inzwischen hat der Wind gedreht, der Rauch ist weitgehend weg.“ 

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