20. Februar 2014 | 14:40 Uhr
Nach dem Hochwasser
Großbritannien diskutiert den Klimawandel
Wochenlang wurde das Land vom Hochwasser gequält: Jetzt wird heftig diskutiert: Gibt es den Klimawandel doch?
Während sich die Hochwasser-Situation entlang der Themse langsam entspannt, wird nicht nur das wahre Ausmaß der Katastrophe sichtbar, es kommt auch eine Diskussion in Gang: Wer ist Schuld an den immensen Schäden? Warum wurde von der Politik nicht mehr in Schutzmaßnahmen investiert? Und vor allem: Warum erzählt man den Briten seit Jahren, dass es den Klimawandel eigentlich gar nicht gibt?
Haben die Briten den Klimawandel ignoriert?
Premierminister David Cameron versprach sofortige finanzielle Hilfen und auch Prinz William reiste ins Katastrophengebiet um zu helfen. Doch insgesamt bleibt bei den Briten ein Eindruck haften: Die zuständigen Stellen hätten zu wenig unternommen um ihnen zu helfen. Vor allem schon im Vorfeld. Denn eine Diskussion um vorbeugende Maßnahmen, wie etwa Hochwasser-Schutzmauern kommt tatsächlich erst jetzt in Gang. Offenbar wirkt auch die Nähe zur Hauptstadt London "positiv" mit. Je näher eine Katastrophe, desto intensiver wird sie diskutiert. Das dürfte in den Augen der Betroffenen auch bei David Cameron angekommen sein: Er wolle jetzt keine Kosten und Mühen scheuen, um den Fluten in Zukunft Herr zu werden. Klimawandel-Leugner wie Lord Nigel Lawson wollen keinen Zusammenhang sehen. Margaret Thatchers Ex-Schatzkanzler behauptet: "Die neue Religion der Globalen Erwärmung ist eine Riesenstory und ein phänomenaler Bestseller. sie enthält ein Körnchen Wahrheit und einen Berg von Unsinn." Auch an ihm wird die Kritik der wütenden Hochwasseropfer jetzt immer lauter - egal, ob der Klimawandel nun Schuld ist oder einfach nur die Versäumnisse von britischen Politikern.