09. März 2016 | 12:38 Uhr
In der Arktis
Greenpeace-Protest vor OMV-Plattform
Umweltschützer warnen vor extremen Wetterbedingungen in der Arktis.
Aktivisten der Umweltschutzorganisation Greenpeace demonstrieren seit Dienstag vor einer Bohrplattform des österreichischen Mineralölkonzerns OMV in der Arktis gegen dessen "hochriskante Ölbohrung". Vom Schiff aus stiegen die Aktivisten mit Handbannern ausgestattet in Schlauchboote und übermittelten ihre Botschaft: "OMV, raus aus der Arktis!".
Extreme Wetterbedingungen
"Ölbohrungen sind immer riskant, doch die OMV hat kaum Erfahrung im Umgang mit den extremen Bedingungen in der Arktis. Eisige Kälte, lange Phasen der Dunkelheit und extreme Stürme mit bis zu fünf Meter hohen Wellen stehen im arktischen Winter immer wieder auf der Tagesordnung", sagte Lukas Meus, Arktis-Sprecher von Greenpeace in Österreich und Expeditionsleiter auf dem Schiff. "Eine Ölpest so hoch im Norden wäre unter diesen extremen Bedingungen nicht beherrschbar".
Die OMV bohrt Greenpeace zufolge im Hoop-Ölfeld, rund 300 Kilometer nördlich der norwegischen Stadt Hammerfest und nur etwa 180 Kilometer vom Naturschutzgebiet Bäreninsel entfernt. Dieses wäre von einer Ölkatastrophe als erstes betroffen. Die Bäreninsel beheimatet neben der größten Vogelkolonie der nördlichen Hemisphäre auch Robben, Wale und Eisbären. Eine Ölpest im Hoop-Ölfeld könnte die Insel bereits in einigen Tagen erreichen.