05. August 2014 | 06:57 Uhr
Ein Toter in Schweden
Gigantischer Waldbrand außer Kontrolle
Die Brandbekämpfung könnte den ganzen August in Anspruch nehmen.
Der Waldbrand, der derzeit in der schwedischen Region Västmanland wütet, ist "wohl der absolut größte der modernen Zeitrechnung" des Landes. Zu dieser Beurteilung der Ausmaße des Feuers kam am Dienstag der Einsatzchef der schwedischen Katastrophenbereitschaft, Jan Wilsen. Eine ähnliche Einschätzung hatte am Montag bereits ein Vertreter der Region abgegeben.
Der Rauch der brennenden Fläche - mittlerweile sollen es über 100 Quadratkilometer sein - war am Dienstag auch in der rund 50 Kilometer östlich gelegenen Stadt Västeras zu vernehmen. Empfindlichen Personen wurde geraten, die Fenster geschlossen zu halten.
Diashow: Gigantischer Waldbrand bedroht Schweden
Zur Brandbekämpfung waren Hunderte Freiwillige und 13 Helikopter im Einsatz. Am Dienstag erwartete der schwedische Katastrophenschutz das Eintreffen von vier zusätzlichen Brandbekämpfungsflugzeugen aus Frankreich und Italien.
Wilsen bezeichnete die Arbeiten wegen der herrschenden Wetterverhältnisse als "extrem schwierig". Das Löschen des Feuers werde vermutlich mehrere Wochen dauern.
Nachdem bereits am Montag drei Siedlungen westlich der Stadt Sala evakuiert werden mussten, forderte der Waldbrand in der Nacht auf Dienstag das erste Todesopfer. Ein 30-jähriger Mann wurde kurz nach Mitternacht völlig verkohlt aufgefunden. Die Polizei konnte ihn mithilfe einer ebenfalls gefundenen ID-Karte identifizieren.
Der Waldbrand, der seit mehr als fünf Tagen in der mittelschwedischen Region wütet, breitet sich nach Angaben des Rettungsdienstes weiter aus. "Gesicherte Regenfälle" seien nicht in Sicht, hieß es am Dienstag von den Meteorologen in Schweden. Zusätzliche Probleme bereitet den Brandbekämpfern die teils schwer zugängliche Terrain. Unterdessen ist bei den Behörden eine Theorie aufgetaucht, wonach das Feuer ursprünglich durch eine defekte Forstmaschine ausgelöst wurde.