13. Oktober 2014 | 09:14 Uhr

genua.jpg © Facebook.com/Lopez Pino

Hochwasser-Alarm

Italien ist auf Unwetter nicht vorbereitet


Die nächste schwere Unwetter-Front zieht auf, doch Italiens Politik muss hilflos zusehen.

Weiterhin herrscht Alarm-Stimmung in Genua. Neue Unwetter ziehen auf, schwere Regenfälle werden erwartet, erneut droht die Hafenstadt unterzugehen. Nach den verheerenden Niederschlägen der letzten Tage, die auch ein Todesopfer forderten, bleibt die Situation kritisch. Die Stadt, wie auch die gesamte Region Ligurien befinden sich im Chaos. Aus kleinen Bächen wurden reißende Strömen, Muren gingen ab, Wasserfluten spülen alles weg.

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Die Politik reagiert viel zu spät:
Nach den heftigen Niederschlagen und Überschwemmungen mit einem Schaden von Hunderten Millionen Euro in Genua hat der italienische Premier Matteo Renzi Sonderfinanzierungen zur Vorbeugung von Unwetterkatastrophen versprochen. Das Kabinett will insgesamt zwei Milliarden Euro locker machen. Er werde alles unternehmen, um weitere Katastrophen zu verhindern, versprach Renzi.

Bürgermeister wurde beschimpft:
Genuas Bürgermeister Marco Doria wurde von wütenden Anwohnern beschimpft. Das Stadtoberhaupt wies Vorwürfe zurück, dass Genua auf die seit Tagen angekündigten massiven Regenfälle nicht vorbereitet war, er schloss jedoch seinen Rücktritt nicht aus. Die Behörden werden von den Bürgern beschuldigt, nach dem Unwetter 2011 mit sechs Toten keine Maßnahmen zur Vorbeugung weiterer Katastrophen getroffen zu haben.

Hunderte Freiwillige, Rettungsmannschaften und Soldaten waren auch Montagfrüh im Einsatz, um die Straßen vom Schlamm zu befreien. Häuser und Geschäfte wurden zerstört, der Schaden mit etwa 300 Millionen Euro beziffert. Schulen blieben auch am Montag geschlossen.

So wird das Italien-Wetter:

italien.jpg © wetter.at

(Mit einem Klick auf die Karte sehen wie schlecht das Wetter am Mittelmeer ist)

Weitere Unwetter werden nicht ausgeschlossen, in Genua regnete es auch am Montag. 60 Familien mussten ihre Wohnungen im Stadtteil Bolzaneto verlassen, weil ein Bach drohte über das Ufer zu treten. Für die nächsten Tage rechnen Meteorologen mit weiteren Regenfällen.