11. August 2015 | 13:12 Uhr
Energie nimmt ab
Forscher: Unser Universum stirbt
Langsam, aber sicher schwindet unser "altes" Universum dahin.
Nach der umfangreichsten Studie über unser Universum sind sich Forscher sicher: Unser Universum stirbt langsam, aber sicher. Ein internationales Team aus Astronomen hat mehr als 200.000 Galaxien untersucht und dabei die Energie, die in einem großen Teil des Weltalls erzeugt wird, genauer als jemals zuvor gemessen.
Die Untersuchung bestätigte, dass die Energiemenge, die heutzutage im untersuchten Teil des Universums abgegeben wird, nur die Hälfte des Wertes von vor zwei Milliarden Jahren beträgt. Dass das Universum langsam dahinschwindet, war bereits bekannt, jedoch zeigt die neue Studie, dass dies vom Ultravioletten bis zum Infraroten gleichermaßen geschieht.
“Das Universum wird fortan zunehmend verfallen und langsam alt werden. Das Universum hat es sich im Prinzip schon auf dem Sofa gemütlich gemacht, eine Decke übergezogen und ist dabei für immer und ewig einzunicken“ folgert Simon Driver von der University of Western Australia, der die Untersuchung leitete.
Sämtliche Energie im Universum wurde im Urknall erzeugt, zu einem gewissen Anteil eingeschlossen in Masse. Sterne leuchten, indem sie Masse zurück in Energie umwandeln, wie es von Einsteins berühmter Formel E=mc2 beschrieben wird.
“Während die meiste Energie, die im Universum vorhanden ist, in der Folgezeit des Urknalls entstanden ist, wird ständig zusätzliche Energie dadurch erzeugt, dass Sterne Elemente wie Wasserstoff oder Helium verschmelzen“, sagt Driver. „Diese neue Energie wird entweder auf ihrer Reise durch die Heimatgalaxie der Sterne von Staub absorbiert oder entweicht in den intergalaktischen Raum und ist solange unterwegs, bis sie auf etwas trifft, wie beispielsweise einen anderen Stern, einen Planeten, oder mitunter, wenn auch sehr selten, einen Teleskopspiegel.“