18. Oktober 2016 | 09:04 Uhr
55 Wissenschaftler
Forscher-Team umrundet die Antarktis
Einmaliges Projekt soll drei Monate lang Folgen des Klimawandels erkunden.
Im Rahmen eines bisher einmaligen Projekts sollen 55 Wissenschaftler aus 30 Ländern auf einer gemeinsamen Forschungsreise rund um die Antarktis die Auswirkungen des Klimawandels erkunden. Das internationale Forscher-Team werde am 20. Dezember im südafrikanischen Kapstadt an Bord des russischen Forschungsschiffes "Akademik Treschnikow" gehen, sagten die Initiatoren der Rundfahrt am Montag in London.
Die Forschungsreise trägt den Namen Antarctic Circumpolar Expedition (ACE), auf Deutsch: Antarktische Polarumquerungsexpedition. Das Ziel lautet, die Kooperation zwischen verschiedenen Ländern und Wissenschaftsdisziplinen zu fördern, erklärten die Veranstalter.
"Wissenschaftlicher Fortschritt hängt mehr denn je von der Kommunikation zwischen verschiedenen Forschungsfeldern ab. So stützt sich beispielsweise die Meeresbiologie auf komplexe mathematische Modelle, die derzeit von Ozeanografen entwickelt werden", erklärten die ACE-Initiatoren.
Projekt aus der Schweiz
ACE ist das erste Projekt des neu gegründeten Schweizer Polar Instituts (SPI), das mehrere Schweizer Forschungsinstitute verknüpft. Mehr als 100 Forschungsprojekte wurden für die Rundreise vorgeschlagen. Ein Expertengremium wählte 22 davon aus.
So sollen auf der Fahrt Wale, Pinguine und Albatrosse gezählt und ihre Sichtung kartiert werden. Die Auswirkungen von Plastikmüll im Wasser auf die Nahrungskette wird untersucht. Auch die Rolle des Phytoplanktons, die Basis aller Nahrungsketten in Gewässern, bei der Klimaregulierung bildet ein Forschungsobjekt. Zudem werden Eisproben genommen, um mehr über die Biodiversität der Antarktis vor Beginn der industriellen Revolution zu erfahren.
Nach Kapstadt wird die "Akademik Treschnikow" noch im chilenischen Punta Arenas und im australischen Hobart Halt machen. Unterwegs stoppt das Forschungsschiff zudem vor den Crozetinseln, den Inseln Südgeorgien und Südliche Sandwichinseln sowie am Mertz-Gletscher. Am 18. März 2017 werden die Expeditionsteilnehmer zurück in Südafrika erwartet.