29. Dezember 2016 | 06:48 Uhr

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Klimawandel

Forscher: "Klimaleugner" in Trumps Kabinett

Klimaforscher Mojib Latif warnt vor Rückschlägen im Klimaschutz.

Wenige Wochen vor Donald Trumps Antritt als US-Präsident hat der Forscher Mojib Latif vor Rückschlägen beim Klimaschutz gewarnt. Trumps geplantes Kabinett sei "durchsetzt von Klimaleugnern und Leuten, die nichts von der Energiewende wissen wollen", sagte der Leiter des Forschungsbereiches Ozeanzirkulation und Klimadynamik am Kieler Helmholtz-Zentrum für Ozeanforschung der Deutschen Presse-Agentur.

Er fürchte, dass Trump seinen Ankündigungen Taten folgen lassen wird. Trump tritt sein Amt als US-Präsident am 20. Jänner an. Den Klimawandel hat er in der Vergangenheit als eine Erfindung der Chinesen bezeichnet.

"Jetzt kommt es darauf an, ob man das zarte Pflänzchen, das Obama gepflanzt hat, weiter pflegen kann oder nicht", sagte Latif. Und nach allem was er bisher gehört habe und auch was die Besetzung der wichtigen Posten angehe, gebe es keine umweltpolitischen Signale, dass die USA den Weg, der bei der Unterzeichnung des Pariser Klimaschutzabkommens beschritten worden war, fortführen möchten. In Trumps Regierungsmannschaft sind unter anderem ein Chef eines Ölkonzerns als Außenminister und der ehemalige Gouverneur des Öl-Staates Texas als Energieminister eingeplant.

"Fatales Signal"

Für Latif wäre es ein "fatales politisches Signal, wenn die USA beim Klimaschutz aussteigen und rückwärtsgewandt sich wieder den fossilen Energien, insbesondere der Kohle zuwenden". Auch weil unklar sei, wie sich China - mit rund 29 Prozent der größte Verursacher von CO2 - dann verhält. Die USA und China gemeinsam sind für 44 Prozent des weltweiten CO2-Ausstoßes verantwortlich. Beide Staaten schieben sich laut Latif gegenseitig den "Schwarzen Peter" zu.