07. Oktober 2015 | 08:59 Uhr
USA
Flut hebt Särge aus den Gräbern
11 Dämme in Carolina sind bereits gebrochen - Angst vor Infektionen.
Bei den Überschwemmungen in den US-Bundesstaaten North und South Carolina machen den Menschen nun Dammbrüche und einstürzende Brücken zu schaffen. Allein seit vergangenem Samstag seien in South Carolina elf Dämme gebrochen, 34 weitere würden überwacht, zitierte der Sender CNN am Mittwoch die örtliche Notfallbehörde.
In dem Ort Ridgeville haben die Wassermassen einen Sarg auf dem örtlichen Friedhof nach oben geschwemmt. Er habe in den Fluten getrieben, bis ein beherzter Pfarrer ihn ungeachtet aller Warnungen wieder an Land gezogen habe. "Die Familie hat schon genug gelitten, ich wollte nicht, dass sie noch mehr leiden musste", sagte der Geistliche Wayne Reeves.
Neben der akuten Gefahr wuchs auch die Angst vor Infektionen in den durch Schlamm verschmutzten Gebieten. Zudem drohten Stromschläge in überschwemmten Kellern und Wohnräumen. Außerdem bestand teils die Sorge, dass die in den Südstaaten vorkommenden Schlangen und Alligatoren durch höhere Wasserstände in die Nähe von Anrainern gelangen könnten. Einige Anrainer berichteten zudem von Plünderungen.
In der Nähe der Hauptstadt Columbia hätten aus vielen Häusern Menschen in Sicherheit gebracht werden müssen, nachdem ein Damm nachgegeben und eine Flut ausgelöst habe, hieß es weiter. "Die Katastrophe ist noch lange nicht vorbei", schrieb die Zeitung "The Augusta Chronicle". Die Schäden gehen Schätzungen zufolge in Milliardenhöhe. Die meisten Schulen in der Region sollten am Mittwoch wieder öffnen, berichtete die Zeitung "Charleston City Paper".
Mindestens 17 Menschen seien bei den Überflutungen ums Leben gekommen, meldete CNN. Die meisten Opfer seien ertrunken oder bei Verkehrsunfällen gestorben.