14. Jänner 2017 | 23:20 Uhr
Serbien kann Flüchtlinge nicht versorgen
Flüchtlinge erfrieren vor Tor zur EU
Flüchtlinge sind auf dem Balkan Kältewelle ausgesetzt. Hilfsorganisationen schlagen Alarm.
Offiziell ist die Balkanroute dicht. Inoffiziell halten sich 8.500 Flüchtlinge allein in Serbien auf. Der Winter trifft sie mit voller Wucht. „Es gibt nur 3.600 winterfeste Plätze“, sagt Andrea Contenta von „Ärzte ohne Grenzen“ zu ÖSTERREICH. Serbische Flüchtlingscamps seien bis zu 240 Prozent überfüllt. Menschen werden vor den serbischen Camps abgewiesen. Das sei „direkte Folge der EU-Politik“.
Neues Calais
Serbien drohe „zu einem großen Calais zwischen den Grenzen der EU zu werden“, sagt Contenta in Belgrad. Dort sind mindestens 2.000 Menschen in der Kälte sich selbst überlassen. Sie schlafen auf dem Boden ohne Winterkleidung und sanitäre Anlagen, sind auf private Hilfe angewiesen.
Laut UN starben bereits fünf Flüchtlinge wegen der Kälte am Balkan. Ungarns Außenminister Peter Szijjarto bleibt hart: „Wir lassen keine illegale Weiterreise zu.“ Die Grenze bleibe trotz Kälte-Not zu.
(baa)