11. August 2016 | 14:07 Uhr
Waldbrände
Feuer-Inferno in Urlaubs-Paradiesen
Schwere Waldbrände auf Madeira, in Portugal, Spanien und in Frankreich.
Die verheerenden Waldbrände auf Madeira haben in dem Urlaubs- und Naturparadies eine Spur der Zerstörung hinterlassen. Bisher seien unter anderem in der Hauptstadt Funchal rund 150 Häuser niedergebrannt, teilte die Regionalregierung in der Nacht auf Donnerstag mit. Auch in der spanischen Region Galicien kämpften Feuerwehren gegen Brände.
Auf der zu Portugal gehörenden Atlantikinsel Madeira wüteten drei Feuer, darunter eines in unmittelbarer Nähe der Altstadt von Funchal. Drei Bewohner eines Außenbezirks der Hauptstadt waren am Dienstagabend in den Flammen ums Leben gekommen.
Hotel komplett abgebrannt
Auch das Fünf-Sterne-Resort "Choupana Hills" auf einem Hügel am Stadtrand Funchals wurde ein Raub der Flammen. Das luxuriöse Hotel brannte bis auf die Grundmauern nieder.
Choupana Hills pic.twitter.com/lQitGMy61L
— Inês Rocha (@rochinha_14) 10. August 2016
© Reuters
So sah das Luxushotel vor wenigen Tagen aus; Foto: Choupana Hills Resort
Löschflugzeuge können nach Angaben von Experten auf Madeira nicht eingesetzt werden. Starke Winde, extreme Trockenheit und für Madeira sehr ungewöhnliche Temperaturen von bis zu 37 Grad Celsius sowie die starke Rauchentwicklung erschwerten die Löscharbeiten.
Ein 23-Jähriger wird verdächtigt, eines der drei Feuer absichtlich gelegt zu haben. Der vorbestrafte Mann war am Mittwoch in Untersuchungshaft gekommen.
Feuer auch am portugiesischen Festland...
Auch auf dem portugiesischen Festland loderten am Donnerstag Dutzende Waldbrände. Der Zivilschutz sprach von einem "der schlimmsten Sommer der vergangenen Jahre". Vor allem der Norden war betroffen. Insgesamt waren landesweit nach Medienberichten mehr als 5.000 Feuerwehrleute im Einsatz.
... und in Spanien
Nicht nur in Portugal bereiteten Waldbrände große Sorgen. In der spanischen Region Galicien wurden am Donnerstag nach Behördenangaben sieben größere Feuer gezählt, die in den vergangenen Tagen bereits rund 2.000 Hektar Fläche zerstört hätten. Die Flammen bedrohten viele Ortschaften und näherten sich dem Wallfahrtsort Santiago de Compostela, berichtete der Fernsehsender RTVE.
Feuer in Südfrankreich
In Frankreich sind drei Menschen bei Waldbränden in der Nähe von Marseille verletzt worden. Im Umland der zweitgrößten französischen Stadt wurden rund 3.300 Hektar Land verwüstet und zahlreiche Häuser zerstört, darunter auch Industriegebäude. Rund 1.800 Feuerwehrleute waren im Einsatz.
Am stärksten wüteten die Brände in der Stadt Vitrolles rund 30 Kilometer nördlich von Marseille und nahe dem Industriehafen von Fos-sur-Mer. Das Feuer war am Mittwochnachmittag ausgebrochen und hatte rasch um sich gegriffen.
"Wegen der starken Winde könnte sich das Feuer erneut ausbreiten", erklärte die Präfektur am Donnerstag. Durch die anhaltende Trockenheit waren viele Pflanzen verdorrt und gaben den Flammen Nahrung. Nach Angaben eines AFP-Fotografen waren erneut Löschflugzeuge im Großraum Marseille im Einsatz. Die Stadt selbst ist nach Angaben der Einsatzkräfte nicht mehr in Gefahr.
© AFP
Schwere Schäden in Frankreich; Foto: AFP