20. April 2016 | 07:32 Uhr

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Pazifischer Feuerring

Experte warnt vor Mega-Beben

Folgen den Erdbeben in Japan und Ecuador stärkere Erschütterungen?

Die heftigen Erdbeben in Japan und Ecuador könnten  weitere, stärkere Beben auslösen, warnt der US-Seismologe Roger Bilham von der Universität Boulder in Colorado. "Unter den derzeitigen Bedingungen sind mindestens vier Erdbeben mit einer Stärke von über 8,0 möglich", sagte Bilham zur britischen Zeitung "Daily Express".

"Mega-Beben"
Der Seismologe gibt eine düstere Prognose ab: Sollten sich diese Erdbeben nicht in nächster Zukunft ereignen, dann drohe wegen der über Jahrhunderte angestauten Spannung zwischen den tektonischen Platten später ein "Mega-Beben", so Bilham.

Am Donnerstag hatte ein Erdbeben der Stärke 6,2 den Süden Japans erschüttert, ein zweites Beben der Stärke 7,0 folgte Samstagfrüh. Den Behördenangaben zufolge kamen 45 Menschen ums Leben, mehr als tausend weitere wurden verletzt, fast 200 von ihnen schwer. Seit dem ersten starken Beben hat es in der Region mehr als 600 teils heftige Nachbeben gegeben.

Ebenfalls am Samstag war Ecuador - auf der anderen Seite des Pazifiks - von Erdstößen der Stärke 7,8 erschüttert worden. 500 Menschen kamen ums Leben, mehr als 4.600 wurden verletzt, 107 gelten noch als vermisst. Auf das Hauptbeben am Samstag folgten 230 Nachbeben mit einer Stärke zwischen 3,5 und 6,1.

Pazifischer Feuerring
Beide Länder liegen am "Pazifischen Feuerring", der sich rund um den Ozean zieht und wo immer wieder Erdbeben registriert werden. Der Feuerring ist ein Gürtel Hunderter aktiver Vulkane. Er ist etwa 40.000 Kilometer lang und wie ein Hufeisen geformt. Dort treffen verschiedene Platten der Erdkruste aufeinander.

Es kommt zu tektonischen Verschiebungen und Verwerfungen, die Vulkanausbrüche, Erdbeben und Tsunamis zur Folge haben. Das Halbrund aus "Feuerbergen" reicht von den Küsten Süd- und Nordamerikas bis zu einer Reihe von Inselketten im asiatisch-pazifischen Raum.

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Der Pazifische Feuerring; Grafik: USGS