08. Mai 2017 | 12:04 Uhr

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Wasserknappheit

Emirate wollen Eisberge in die Wüste schleppen

Eisberge sollen die akute Wasserknappheit der Vereinigten Arabischen Emirate lindern.

Mit einer außergewöhnlichen Idee sorgt eine Firma in den Vereinigten Arabischen Emiraten für Aufsehen. In einem Promo-Video stellen die Macher ihren skurrilen Plan vor: Eisberge aus der Antarktis sollen per Schiff an den Persischen Golf transportiert werden, direkt vor die Küste des Wüsten-Emirats. Von dort aus soll der schmelzende Koloss die Wasserknappheit im Land lindern. Mit einem einzigen Eisberg könnte eine Million Menschen fünf Jahre lang mit Trinkwasser versorgt werden. Mit einem Schiff soll der Eisberg aus der Antarktis über 10.000 Kilometer bis an den Golf geschleppt werden.

Video: So soll der Eisberg in die Wüste kommen

Nicht machbar?
Die Hindernisse sind allerdings gewaltig. Derzeit gibt es kein Schiff, das eine derart sperrige und schwere Last schleppen könnte. Außerdem könnte der Eisberg auf dem weiten Weg durch wärmeres Wasser auseinanderbrechen. Zwar werden immer wieder kleinere Eisberge versetzt, etwa, weil sie Ölplattformen bedrohen. Allerdings sind die Strecken mit nur wenigen Kilometern vergleichsweise bescheiden.

Trotzdem will man in den Emiraten an der Idee dranbleiben. Die Zeit drängt: Die Grundwasser-Reserven des Wüstenstaats reichen Schätzungen zufolge nur noch für 15 Jahre. Mit riesigen Entsalzungsanlagen wird schon jetzt der Großteil des Trwinkwassers aus Meerwasser gewonnen - das Verfahren ist jedoch sehr kostspielig.