17. Juli 2022 | 15:18 Uhr
Rekord-Dürre
Behörden warnen: "Springen Sie nicht in den Gardasee"
Der Süden Europas glüht. Viele unsere Urlaubsregionen leiden an Hitze, Dürre und Brände.
Auf Erholung von Hitze und Trockenheit müssen die Menschen in weiten Teilen Südeuropas weiter vergeblich warten. Weil der Wind heftig fegt und es vielerorts seit langem trocken ist, ist auch ein Ende der Waldbrände noch nicht in Reichweite. In Portugal gilt weiterhin der Notstand, Frankreich hat sich nun beim Löschen Unterstützung aus dem Ausland geholt.
Besonders Norditalien leidet dieses Jahr unter der Dürre. Am beliebten Gardasee warnt der Präsident des Gemeindeverbands jetzt sogar Urlauber vor einem Sprung ins kühle Nass. „Springen Sie nicht in den Gardasee“, so Pierlucido Ceresa zur BILD: Der Wasserstand ist dieses Jahr nämlich so niedrig, dass man sich schnell den Kopf anstoßen kann.
Rekord-Dürre
Nach dem Wiederaufflammen von Bränden im Norden des Gardasees, überwachen die Behörden weiter die Gegend. In der Kommune Nago-Torbole fachten Winde die Feuer wieder an. Weitere Brände konnten die Behörden in den kommenden Tagen wegen der Trockenheit nicht ausschließen.
Landesweit herrscht wegen der Trockenheit in vielen Gebieten erhöhte Waldbrandgefahr, wie auf Sizilien und Sardinien oder in Südtirol. Der Statistikbehörde zufolge haben die Dürre-Phasen in den vergangenen Jahren verglichen mit den Jahrzehnten zuvor deutlich zugenommen. Und auch die heißen Temperaturen halten an. Das Gesundheitsministerium gab für Sonntag in Florenz und Perugia die höchste Warnstufe für Hitzewellen aus. Die Experten empfehlen den Menschen dort, verkehrsreiche Gebiete zu meiden, nicht zur heißesten Tageszeit draußen Sport zu treiben und keine kalten oder alkoholischen Getränke zu trinken.
Keine Atempause von Spanien bis Griechenland
Einsatzkräfte in mehreren Ländern Südeuropas haben am Sonntag bei anhaltender Hitze und Trockenheit ihren Kampf gegen ausgedehnte Waldbrände fortgesetzt. Diese haben sich in Spanien, Griechenland und Frankreich über Tausende von Hektar Land ausgebreitet. Erneut wurden Tausende von Menschen bei Temperaturen von örtlich über 40 Grad in Sicherheit gebracht.
© Getty Images
In Spanien warfen Hubschrauber Wasser auf die Flammen ab, während sengende Hitze und oft bergiges Gelände den Feuerwehrleuten die Arbeit erschwerten. Die nationale Wetterbehörde Aemet gab für Sonntag eine Hitzewarnung heraus und sagte Höchstwerte von 42 Grad in Aragon, Navarra und La Rioja im Norden voraus. Die Behörde erklärte, die Hitzewelle werde zwar am Montag enden. Die Temperaturen blieben aber "ungewöhnlich hoch".
Spanien erlebt seit fast einer Woche eine Hitzewelle mit Höchstwerten von 45,7 Grad. In der Provinz Malaga wüteten bis in die Nacht auf Sonntag hinein Waldbrände, von denen auch Einwohner in der Nähe des bei Touristen beliebten Ortes Mijas betroffen waren.
In Portugal, wo die Temperaturen am Wochenende gesunken sind, gab es nach Angaben der Behörden am Sonntag zwei Waldbrände im Norden. Das portugiesische Gesundheitsministerium hatte am Samstagabend mitgeteilt, dass in den vergangenen sieben Tagen 659 Menschen an den Folgen der Hitzewelle gestorben seien, die meisten von ihnen ältere Menschen. Am Donnerstag hatten die Temperaturen in mehreren Regionen 40 Grad Celsius und an einer Wetterstation im zentralen Bezirk Vizeu 47 Grad Celsius überschritten.