07. Jänner 2017 | 10:59 Uhr
Minus 20 Grad
Arktis-Kälte fordert immer mehr Tote
Über 20 Menschen starben seit Neujahr an den eisigen Temperaturen.
Durch die seit Donnerstag in Polen herrschende Kälte sind an zwei Tagen mindestens zehn Menschen erfroren. Wie die Behörden am Samstag mitteilten, starben am Freitag sieben Menschen, drei weitere am Vortag. Der Freitag sei bisher "der tragischste Tag in diesem Winter", hieß es seitens des Regierungszentrums für nationale Sicherheit. Die Zahl der Kältetoten seit 1. November stieg demnach auf 53.
In Polen liegen die Temperaturen bei minus 20 Grad und darunter. Nach Angaben der Wetterexperten dürfte sich die Kältewelle am Wochenende fortsetzen. Die Polizei bat die Bevölkerung, auf besonders gefährdete Menschen wie etwa Obdachlose zu achten. Im vergangenen Winter waren trotz der ungewöhnlich milden Temperaturen 77 Menschen an Unterkühlung gestorben.
Elf Tote in Lettland
Auch in Lettland haben die frostigen Temperaturen mehrere Todesopfer gefordert. Seit Silvester starben elf Menschen an den Folgen der eisigen Kälte, wie das staatliche forensisch-medizinische Institut am Freitag mitteilte. Dabei handelte es sich um sechs Männer und fünf Frauen.
Unter den Opfern seien mehrere Obdachlose und ein 86-jähriger Mann, der tot in seinem Haus in Riga aufgefunden wurde, berichtete die Agentur Leta. Der medizinische Notfalldienst appellierte an die Menschen, verstärkt auf alleinlebende Angehörige und Nachbarn zu achten.
Flüchtlings-Drama an bulgarisch-türkischer Grenze
An der bulgarisch-türkischen Grenze sind erneut zwei Flüchtlinge erfroren. In einem Wald im verschneiten Gebirgsmassiv Strandzha im Südosten Bulgariens fanden Dorfbewohner am Freitag die Leichen von zwei Irakern, wie die Polizei in der Regionalhauptstadt Burgas mitteilte.
Die beiden Männer seien 28 und 35 Jahre alt gewesen. Am Montag war in der gleichen Gegend eine somalische Frau tot aufgefunden worden.
Das Strandzha-Massiv ist der einzige Teil der Grenze, der nicht durch Stacheldrahtzäune abgeriegelt wurde. Die Grenzzäune waren 2015 wegen des massiven Andrangs von Flüchtlingen, insbesondere aus dem Bürgerkriegsland Syrien, errichtet worden.