25. August 2019 | 22:30 Uhr

50.000 Soldaten gegen Feuer

Amazonas: Hier verbrennt die Welt

Die Lage im Amazonien wird immer verzweifelter. Jetzt brennt es auch noch in Peru, Paraguay und Bolivien.

Nach massiver internationaler Kritik, vor allem vom französischen Präsidenten Emmanuel Macron, setzt der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro nun endlich die Rettungskette für das Amazonasgebiet in Bewegung.

44.000 Soldaten werden in die betroffenen Gebiete entsandt, um der Zigtausenden Brände Herr zu werden. Dazu kommen Löschflugzeuge des Typs Hercules, die vor allem über Region um Mato Grosso zum Einsatz kommen.

Getrübt wird die Erleichterung über die angelaufenen Hilfsaktionen allerdings von einer Reihe neuer Hiobsbotschaften: Jetzt vermelden auch die an Brasilien angrenzenden Staaten Bolivien, Peru und Paraguay heftige Brände im Amazonasgebiet.

amazonas © Twitter

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Neue Hiobsbotschaft aus dem Amazonasgebiet

In Bolivien sollen mehr als 700.000 Hektar betroffen sein – mehr denn je zuvor. Verteidigungsminister Javier Zavaleta kündigte den Einsatz des sogenannten „Supertankers“ ein. Die zum Löscheinsatz umgebaute Boeing 747 kann 75.000 Liter Wasser abwerfen.

Sämtliche Brände im Amazonasgebiet, auch die in Bolivien und Paraguay, gelten als gelegt. Die Schuld daran geben Umweltschützer auf der ganzen Welt Jair Bolsonaro, da er ein politisches Klima geschaffen habe, in dem sich Bauern zur Brandrodung ermutigt sehen.

Schock-Foto aus dem All zeigt Ausmaß der Brände

Amazonas Brände © NASA EARTH OBSERVATORY HANDOUT

Brände sind ein Turboeffekt für globalen Klimawandel

Die Brände sind Gift für das Klima, wie die renommierte Forscherin Helga Kromp-Kolb gegenüber ÖSTERREICH sagt: „Hier kommt nun jenes CO2 in die Atmosphäre, das über die letzten Jahrzehnte im Amazonasgebiet gebunden wurde.“ Die verheerende Folge: Der Klimawandel verstärkt sich, das Erreichen der Klimaziele rückt weiter in die Ferne.

Verheerende Feuer wüten auch in anderen Gebieten der Welt. In Griechenland stehen große Teile der Insel Samos in Flammen. Tausende Touristen müssen in Sicherheit gebracht werden. Und nicht vergessen werden dürfen die Waldbrände in Sibirien. In der für das Weltklima wichtigen Taiga sind im heuer 8,9 Millionen Hektar Wald abgebrannt. Allerdings, so erklärt ZAMG-Klimatologe Gerhard Wotawa im ÖSTERREICH-Gespräch, würde sich die Taiga im Gegensatz zum Regenwald von selbst wieder regenerieren. Der Regenwald hingegen muss aktiv wieder aufgeforstet werden.

amazonas1.jpg © AFP/APA

Ein Fünftel unser Atemluft entsteht im Regenwald des Amazonasgebietes

Das Amazonasgebiet erstreckt sich über neun Länder auf einer Fläche über 5,5 Mio. km² und beherbergt den größten Regenwald der Welt. 60 Prozent davon befinden sich in Brasilien. 140 Milliarden Tonnen CO2 bindet der Regenwald und bildet dafür 20 Prozent des globalen Sauerstoffs. Weiters trägt der Regenwald im Amazonas maßgeblich zur Kühlung und Befeuchtung unserer Atmosphäre bei. Jährlich wird eine Fläche in der Größe von 1 Million Fußballfeldern für Landwirtschaft und Bodenschätze gerodet.

VdB warnt "vor Ende der Menschheit"

„Wenn es der Weltgemeinschaft nicht gelingt, die Pariser Klimaziele einzuhalten, sind (…) alle anderen Fragen, die die Menschheit hat, schlicht und einfach nebensächlich und egal.“ Mit diesen drastischen Worten warnte Bundespräsident Alexander Van der Bellen bei den politischen Gesprächen in Alpbach (Tirol). Wenn also die Erderwärmung nicht auf unter zwei Grad begrenzt werden kann, stirbt die Menschheit.

Die Klimakrise sei kein neues Phänomen, habe jedoch eine Dynamik bekommen, die die Menschen nun auch real spürten, betonte das Staatsoberhaupt.

Zuhören empfahl Van der Bellen in Bezug auf Greta Thunberg. Das wäre vernünftiger, als einen Flug der jungen Klimaaktivistin zu kritisieren.

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Sonne, Nebel im Flachland. -5/2°

Hoher Luftdruck ist weiterhin wetterbestimmend. Im Bergland überwiegt meist sehr sonniges Wetter, hingegen in vielen Becken und Tälern aber auch im Osten und Südosten muss hingegen mit teils zähen Nebel- oder Hochnebelfeldern gerechnet werden. Der Wind weht schwach, im Donauraum und im Nordosten auch mäßig aus Ost bis Südost. Frühtemperaturen minus 11 Grad in einigen inneralpinen Tälern bis minus 1 Grad im östlichen Flachland, Tageshöchsttemperaturen minus 2 bis plus 7 Grad.
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