05. August 2022 | 15:28 Uhr
Auch Trockenheit rekordverdächtig
2022 wärmstes Jahr aller Zeiten in Italien
2022 ist das bisher wärmste Jahr aller Zeiten in Italien. Der Juli lag mehr als zwei Grad über dem historischen Schnitt.
2022 wird in Italien wohl als wärmstes Jahr aller Zeit in Erinnerung bleiben. In den ersten sieben Monaten lagen die Temperaturen um 0,98 Grad über dem Durchschnitt seit 1800 (seit damals werden die Temperaturen aufgezeichnet), so die Angaben des Nationalen Forschungsrats CNR. Im Juli wurden 2,26 Grad über dem Durchschnitt gemeldet.
"Wenn das Jahr 2022 jetzt enden würde, wäre es das wärmste Jahr aller Zeiten", sagte CNR-Sprecher Michele Brunetti der italienischen Nachrichtenagentur ANSA. Der Juli 2022 war der zweitwärmste Juli seit Beginn der Messungen, der zweitwärmste seit 2003, wie auch der Mai und der Juni. Das Jahr, das derzeit den Rekord in Italien hält, war 2018 mit 1,58 Grad über dem Durchschnitt.
Italien von schlimmer Dürre heimgesucht
Den Messungen zufolge liegen die Niederschlagsmengen heuer bisher 46 Prozent unter dem Durchschnitt für den Zeitraum 1991-2020, was es zum trockensten Jahr seit 1800 macht. Am stärksten betroffen ist Norditalien, wo die Niederschlagsmenge um 52 Prozent gesunken ist, während im Zentrum und im Süden des Landes ein Rückgang von 42 Prozent zu verzeichnen ist. Die Daten bezüglich der ersten sieben Monate des Jahres 2022 sind viel schlechter als die im Vergleichszeitraum 2017, das derzeit den Rekord für das trockenste Jahr in Italien hält.
© EPA/RICCARDO DALLE LUCHE
Italien wird derzeit von der schlimmsten Dürre seit Jahrzehnten heimgesucht und befindet sich inmitten der einer weiteren von einer langen Reihe an Hitzewellen, die seit Mai anhalten. Die Dürre und die Hitzewellen sowie die Waldbrände, die aufgrund der trockenen Bedingungen immer häufiger auftreten und sich schneller ausbreiten, haben verheerende Auswirkungen auf die Landwirtschaft des Landes. Der Bauernverband Coldiretti erklärte am Freitag, dass die Verluste des Sektors durch die Klimaereignisse in diesem Jahr die Sechs-Milliarden-Euro-Marke überschritten haben. Wissenschafter warnen, dass Dürren und Hitzewellen aufgrund des vom Menschen verursachten Klimawandels immer häufiger und intensiver werden.