09. Dezember 2021 | 09:29 Uhr

Schneechaos © Getty Images

Wintereinbruch

Wegen Schnee-Chaos: Zahlreiche Verkehrsunfälle in Niederösterreich

Erhebliche Lawinengefahr in höheren Lagen.

Schneefall hat am Donnerstag in Niederösterreich zu zahlreichen Verkehrsunfällen geführt. Mehrere Fahrzeuge mussten geborgen werden. Bis am Vormittag kam es laut Polizei überwiegend zu Unfällen mit Sachschaden. Der Schwerpunkt der Einsätze lag den Angaben zufolge im Bezirk Hollabrunn und südlich von Wien. Lenker mussten laut Aussendung des Landespressedienstes überwiegend mit Schneefahrbahnen rechnen. In höheren Lagen herrschte erhebliche Lawinengefahr.

Von 44 Unfällen zwischen 6.00 und 8.45 Uhr ereigneten sich laut Polizei zehn im Bezirk Hollabrunn. Zwei Mal kamen Personen zu Schaden. Am intensivsten fiel der Niederschlag laut Landespressedienst im Waldviertel und im Industrieviertel aus, wo in der Früh jeweils bis zu 15 Zentimeter Neuschnee gemessen wurden. Im Weinviertel und im Mostviertel wurden jeweils bis zu zehn Zentimeter verzeichnet. Im Raum Neulengbach (Bezirk St. Pölten-Land) und Poysdorf (Bezirk Mistelbach) kam es abschnittsweise zu leichten Schneeverwehungen. In Mistelbach und Scheibbs herrschte stellenweise Bodennebel mit Sichtweiten zwischen 50 und 100 Metern. In tieferen Lagen gab es abschnittsweise matschige oder salznasse Straßen. "Die erforderlichen Räum- und Streueinsätze sind überall im Gange", teilte der Landespressedienst in einer Aussendung mit.

In Bezug auf die Lawinengefahr galt Stufe 3 auf der fünfteiligen Skala am Donnerstag in den Ybbstaler Alpen, im Gippel-Göllergebiet und in der Rax-Schneebergregion oberhalb von 1.500 Metern. "Allen voran gilt es den Triebschnee zu beachten, der durch mehrmalige Windwechsel und Neuschnee in den erweiterten Ost- und Nordexpositionen entstanden ist bzw. weiter entsteht", wurde im Bericht des Warndienstes erläutert. Eine Schneebrettauslösung könne bereits durch die geringe Zusatzbelastung eines einzelnen Tourengehers erfolgen, hieß es. Im Semmering-Wechselgebiet wurde das Risiko oberhalb der Waldgrenze als "mäßig" (Stufe 2) eingeschätzt, in den übrigen Regionen und in niedrigeren Lagen als "gering" (Stufe 1).

Kettenpflicht für alle Fahrzeuge galt laut Landespressedienst auf der L 3086 zwischen Klement (Bezirk Korneuburg) und der L 3085 und auf der L 41 bei Weitersfeld (Bezirk Horn). Für Fahrzeuge ab 3,5 Tonnen herrschte Kettenpflicht im Bezirk Lilienfeld auf der B 21 über den Ochsattel, das Gscheid und den Rohrersattel, der B 20 über Josefsberg und Annaberg, der B 23 über den Lahnsattel, im Bezirk Wiener Neustadt-Land auf der B 21 zwischen Ortmann und Wöllersdorf, der L 134 zwischen Gutenstein und Schwarzau im Gebirge (Bezirk Neunkirchen), der L 138 zwischen Miesenbach und Puchberg am Schneeberg, der L 5217 zwischen Morigraben und Kirchberg bis Lilienfeld, in den Ybbstaler Alpen auf der B 71 über den Zellerrain, im Bezirk Scheibbs auf der B 25 über den Grubberg sowie im Waldviertel auf der L 72 am Mühlbacher Berg von der Kreuzung mit der L 8304 bis Steinbach.

Fahrzeuge ab einem Gewicht von 7,5 Tonnen mussten im Wienerwald auf der B 1 über den Riederberg, der B 213 zwischen Kleinstaasdorf und Ried am Riederberg, der L 175 zwischen Trattenbach (Bezirk Neunkirchen) und der Landesgrenze sowie der L 5303 zwischen Hürm und Schlatzendorf (Bezirk Melk) Schneeketten anlegen. Weiters bestand im Bezirk Lilienfeld auf der B 21 über das Gscheid und auf der B 23 über den Lahnsattel ein Fahrverbot für Sattelkraftfahrzeuge.