04. Jänner 2022 | 13:55 Uhr

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Grobe Prognose

So könnte das Wetter im restlichen Winter werden

Eben noch hatte man sich sämtliche Schichten übergezogen, die Nase tief im Schal vergraben und kaum mehr als einen dünnen Schlitz zur Mütze belassen, um gerade noch Sicht zu behalten.

Zack, da schlugen die Temperaturen zu Silvester plötzlich zu sommerlichen 15 °C um und man musste sich, sobald die U-Bahntür hinter einem zuging, schleunigst aus der Übergangsjacke schälen, um nicht an einem Hitzeschock zu verenden. Doch bleibt es beim zarten Frühlingswetter oder sollte man die dicken Wollsocken lieber noch nicht in die hinterste Ecke des Kastens verbannen? Können wir eventuell sogar noch mit Schnee rechnen?

 

So kalt wird’s!

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Laut der Zentralanstalt für Meteorologie liegt im Jänner die Wahrscheinlichkeit für unterdurchschnittliche Temperaturen – im Bezug auf die Temperaturen der vorhergehenden Winter - bei knapp über 40%. Die Wahrscheinlichkeiten für durchschnittliche und überdurchschnittliche Temperaturen halten sich mit jeweils rund 30% in etwa die Waage. Im Februar liegt die Wahrscheinlichkeit für durchschnittliche Temperaturen bei etwa 40%. In rund 33% der Fälle kommt es zu überdurchschnittlichen Temperaturen. Das verbleibende Viertel entfällt auf unterdurchschnittliche Temperaturen. Es sei darauf hingewiesen, dass bei der Saisonprognose keine exakten Vorhersagen im Vergleich zu etwa einer 3- Tagesprognose getroffen werden können, sondern, dass es sich nur um eine grobe Abschätzung der mittleren Temperaturverhältnisse im Ostalpenraum handelt.

In so gut wie ganz Europa dürfte es allerdings ein zu milder Winter werden, wie das Europäische Zentrum für mittelfristige Wettervorhersage (ECMWF) verlauten ließ. Die Abweichungen der Temperatur vom langjährigen Mittel bewegen sich zwischen einem halben Grad in Spanien bis zu rund zwei Grad in der Ukraine. Die Werte für Österreich befinden sich dazwischen. Auch diesen Prognosen kann allerdings keine absolute Treffsicherheit attestiert werden.

 

Schnee und Regen

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Was den Niederschlag betrifft, zeigen die Saisonprognosen von Dezember bis Februar im mitteleuropäischen Raum wenig Abweichung von der Norm. Zu etwas mehr Schnee und Regen könnte es aber an der Alpensüdseite kommen, insbesondere im Jänner und Februar durch eventuelle häufigere Südwestlagen.

 

Auf die Strömungsrichtung kommt es an

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Wie kalt oder mild ein Winter ausfällt, beruht im mitteleuropäischen Raum auf der vorherrschenden Strömungsrichtung. Fließt Luft vorwiegend vom Atlantik her zu uns, sorgt dies für einen milden Winter. Dominieren kontinentale Luftmassen und somit Ost- oder Nordost-Strömungen, gelangen die bitterkalten russischen Temperaturen zu und es kommt zu wiederholten Kältewellen.

Für einen diesjährigen milden Winter spricht ebenfalls, dass momentan alle an Europa grenzenden Meere (Atlantik, Nordsee, Ostsee, Mittelmeer und Schwarzes Meer) wärmere Wassertemperaturen aufweisen als sie das normalerweise Anfang Dezember tun. Insbesondere der Atlantik gilt als die Wärmepumpe, die den ganzen Kontinent aufheizt. Ein milder Winter wäre überdies auch generell keine wirkliche Überraschung. Zu Zeiten des Klimawandels sind niedrige Temperaturen und viel Schnee auch in tiefen Lagen eine Seltenheit geworden.