03. April 2020 | 20:05 Uhr

Getty-Kirche-am-Steinhof mit Altar © Getty Images

Reizvoll

Otto-Wagner-Kirche am Steinhof

Otto Wagner schuf eine Jugendstilkirche, die nicht nur schön, sondern auch praktisch ist: Hier erfahren Sie, warum die ehemalige Anstaltskirche schief ist und tropft - und warum das gut so ist.

Die Kirche zum Hl. Leopold am Steinhof (auch „Otto-Wagner-Kirche“), die sich im 14. Wiener Gemeindebezirk befindet, wurde zwischen 1904 und 1907 nach Entwürfen von Otto Wagner gebaut. Das römisch-katholische Kirchengebäude zählt architektonisch zum Wiener Jugendstil und zählt zu den ersten modernen christlichen Gotteshäusern in Europa.

 

Architektonisches Unikat

Der Sakralbau steht auf dem Gelände der ehemaligen „Niederösterreichischen Landes-Heil- und Pflegeanstalt für Nerven- und Geisteskranke Am Steinhof“ (das heutige Otto-Wagner-Spital) und wurde explizit als Anstaltskirche für psychisch kranke Patienten geplant. Das merkt man bis heute: Leidensmotive bzw. Kreuzigungsdarstellungen findet man hier beispielsweise keine. Stattdessen wird der Innenraum durch verzierte Bleigasfenster mit Tageslicht durchflutet. Sowohl die Kirchenstühle, als auch die mit Marmor glattpolierten Wände wurden abgerundet, um Verletzungen vorzubeugen. Der Boden, der zum Altarraum hin schief abfällt, ermöglicht nicht nur eine gute Sicht auf den Hochaltar, sondern ist auch mit Wasserablaufrinnen ausgestattet, um eine leichte Reinigung des Raumes zu ermöglichen.

Für Hygiene sorgst auch das Weihwasser: Um die Infektionsgefahr zu verringern verzichtete man nämlich auf das traditionelle Wasserbecken und installierte einen tropfenden Weihwasserspender. Ebenso auf den ersten Blick seltsam ist die ungleiche Anordnung der Sitzgelegenheiten, die auch aus den Zeiten als Anstaltskirche stammt: Die äußeren Bankreihen haben jeweils fünf Sitzplätze, die für die stabilen Patienten gedacht waren. In den mittleren, aus nur vier Plätzen bestehenden Sitzbänken hatten PflegerInnen im Falle eines Falles leichteren Zugriff auf die „unruhigen“ AnstaltsbewohnerInnen.

Die 1907 eröffnete und lange verfallsbedrohte Jugendstil-Kirche wurde schließlich von 2000 bis 2006 renoviert und steht heute wieder für Gottesdienste und Führungen zur Verfügung.

Getty-Kirche-am-Steinhof-Kuppel-620.gif © Getty Images

 

Führungen

durch die Kirche werden ganzjährig jeden Samstag um 15:00 Uhr und jeden Sonntag um 16:00 Uhr angeboten. In ca. einer Stunde erfahren BesucherInnen hier die Geheimnisse der Kanzel ohne Stufen, die Geschichte der Mosaikfenster und warum der Standort der Kirche von den Wienern „Lemoniberg“ genannt wird (Anmeldung nur für große Gruppen erforderlich, Treffpunkt kurz vor Führungsbeginn am Kircheneingang, Erwachsene EUR 12,00, Ermäßigung EUR 10,00).

Eine zweistündige Führung über das Gelände des Otto-Wagner-Spitals inklusive Kirchenführung wird jeden Mittwoch von April bis inklusive Oktober angeboten (Anmeldung nur für große Gruppen erforderlich, Treffpunkt um 14 Uhr beim Direktionsgebäude Baumgartner Höhe 1, Erwachsene EUR 16,00, Ermäßigung EUR 14,00).

 

Öffnungszeiten

Abgesehen von Besuchen zu Gebetszwecken gibt es folgende Besichtigungsmöglichkeiten ohne Führung:

  • Jeden Samstag von 16:00 Uhr bis 17:00 Uhr
  • Jeden Sonntag von 12:00 Uhr bis 16:00 Uhr

Weiters ist die Kirche für Führungen geöffnet (siehe oben).

 

Eintrittspreis

5 Euro für die Erhaltung der Kirche.

 

Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln

  • U4 Station „Unter St. Veit“, dann mit der Buslinie 47A bis zur Station „Psychiatrisches Zentrum Baumgartner Höhe".
  • U3 bis zur Endstation „Ottakring“, dann mit der Buslinie 48A bis zur Station „Psychiatrisches Zentrum Baumgartner Höhe".

 

Barrierefreiheit

Der Haupteingang hat 12 Stufen – eine Rampe für Rollstuhlfahrer kann nach Voranmeldung unter otto-wagner-kirche@wienkav.at geöffnet werden. Der Innenraum der Kirche ist zur Gänze stufenlos. Assistenzhunde sind in der gesamten Kirche gestattet.

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Etwas Schneeregen, im S teils sonnig. 0/5°

Südlich des Alpenhauptkammes von Osttirol bis in die Südoststeiermark sowie im Südburgenland scheint bis zum Abend die Sonne häufig. Weiter im Norden und Osten sowie auch von Vorarlberg bis Salzburg ziehen jedoch deutlich mehr Wolken durch. Bei einer Schneefallgrenze zwischen 400 und 700m Seehöhe regnet und schneit es vor allem im Nordstau der Alpen zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel zeitweise. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und lebt bis zum Abend von Oberösterreich ostwärts deutlich auf. Die höchsten Windspitzen werden aber in Wien, in Niederösterreich sowie auch in der Obersteiermark erreicht. Die Nachmittagstemperaturen umspannen in Abhängigkeit vom Wind und dem Sonnenschein 3 bis 9 Grad. Heute Nacht: Eine Warmfront zieht in der Nacht auf Montag nördlich des Alpenhauptkammes mit dichten Wolken von West nach Ost und bringt hier vor allem im Nordstau der Alpen oder auch im Wald- und Mühlviertel lokalen Regen oder Schneefall. Die Schneefallgrenze steigt im Laufe der Nacht auf Lagen um 1000m Seehöhe an. Von Osttirol ostwärts verläuft die Nacht hingegen weitgehend trocken und örtlich sogar aufgelockert bewölkt. Der Wind weht unverändert lebhaft, im Flachland des Ostens und im Bergland zum Teil auch stark aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen. Die Tiefsttemperaturen im Süden und Westen minus 5 bis 0 Grad, im Norden und Osten 0 bis 6 Grad.
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