23. Dezember 2023 | 07:34 Uhr
Wegen Sturm
Feuerwehren rückten in Niederösterreich erneut 130 Mal aus
Anhaltender Sturm hat in Niederösterreich erneut die Einsatzkräfte gefordert.
Verzeichnet wurden in der Nacht auf Samstag 130 Einsätze, insgesamt stieg die Zahl seit Donnerstagabend gesehen auf mehr als 400, teilte Franz Resperger vom Landeskommando mit. Entwurzelte oder auf Strom- und Telefonleitungen gestürzte Bäume mussten beseitigt werden, der Schwerpunkt lag im Südwesten des Bundeslandes. Entwarnung gab es nicht. Auf den Bergen herrschte indes teils große Lawinengefahr.
Resperger berichtete von gefährlichen Situationen für die Helfer. In manchen Fällen seien nämlich während der Schneidearbeiten auch Bäume in unmittelbarer Nähe der Einsatzstelle zu Boden gekracht. Zum Sturm mischten sich in vielen Regionen starke Niederschläge.
© Stadtfeuerwehr Oberwart
Zu einer brenzligen Situation kam es in Waidhofen a. d. Thaya im Waldviertel. Dort krachte ein großer Baum auf die B36. Zwei Autofahrer konnten nicht rechtzeitig bremsen und steuerten ihre Pkw unter dem Baum durch. Die Fahrzeuge wurden leicht beschädigt, die Lenker blieben aber ohne Blessuren. Generell lagen aus der Nacht auf Samstag vorerst keine Meldungen über Verletzte vor.
Allgemein blieb die Lage angespannt. "Entwarnung kann auch am heutigen Tag noch nicht gegeben werden", betonte Resperger. Für die Helfer in Niederösterreich setzten sich damit die einsatzreichen Tage vor dem Weihnachtsfest fort. Bereits von Donnerstagabend bis Freitagnachmittag war rund 230 Mal ausgerückt worden. Auch ein Todesopfer hatte es in der Nacht auf Freitag im Bundesland gegeben. Ein Baum war in Klosterneuburg (Bezirk Tulln) umgefallen und hatte einen Hochstand mitgerissen, auf dem sich ein Jäger befunden hatte. Für den 81-Jährigen kam jede Hilfe zu spät.
© Stadtfeuerwehr Oberwart
Ein Thema blieb die Lawinengefahr. In den Türnitzer und den Ybbstaler Alpen, im Gippel-Göllergebiet sowie in der Rax-Schneeberggruppe wurde das Risiko oberhalb der Waldgrenze als groß (Stufe 4 von 5) eingestuft. Darunter galt - ebenso wie im Semmering-Wechselgebiet über der Waldgrenze - Stufe 3, also erhebliche Lawinengefahr. "Durch den vielen Neuschnee sind weiterhin spontane Lockerschneelawinen aus steilem Fels- und Schrofengelände wahrscheinlich", teilte der Warndienst mit. Am Sonntag dürfte es rasch wärmer werden, wodurch es u.a. in Hochlagen zur spontanen Entladung von Schneebrettern kommen könnte.