30. Jänner 2020 | 12:16 Uhr
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Statistik
Der Jänner brachte so viel Sonne wie noch nie
Auf den Bergen war es einer der drei wärmsten Jänner der Messgeschichte.
Der erste Monat des Jahres 2020 brachte vor allem stabiles Hochdruckwetter und milde Südwest-Strömungen. Winterliche Wetterlagen mit Kaltluft und Schneefall waren kaum dabei. Dementsprechend mild und trocken fällt die vorläufige Jänner-Bilanz der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) aus.
Zu warm in den Bergen
"Auf den Bergen liegt der Jänner 2020 um 3,6 Grad über dem vieljährigen Mittel und ist hier einer der drei wärmsten Jänner der Messgeschichte, hinter dem Jänner 1989 und ziemlich genau im Bereich von 1898", sagte ZAMG-Klimatologe Alexander Orlik am Donnerstag. "In den Niederungen hielten sich hingegen die für den Winter typischen Kaltluftseen. Hier war dieser Jänner mit 1,8 Grad über dem Mittel daher nicht ganz so extrem mild, liegt aber immerhin unter den 30 wärmsten Jännern der Messgeschichte."
Im Großteil Österreichs war der Jänner 2020 deutlich zu trocken. In der österreichweiten Auswertung war es mit 56 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel der trockenste Jänner seit dem Jahr 2002 (minus 69 Prozent). Besonders im Süden fiel im Jänner 2020 sogar weniger als 25 Prozent der durchschnittlichen Niederschlagsmenge. Einige Orte blieben völlig ohne Regen und Schneefall. Zum Beispiel verzeichnete die ZAMG-Wetterstation in Lienz in Osttirol null Millimeter Niederschlag. Das kommt hier in einem Jänner statistisch gesehen nur alle 15 bis 20 Jahre vor.
Viel Sonnenschein
Die Hochdruckgebiete brachten viel Sonnenschein und in den Niederungen stellenweise Nebel. In der österreichweiten Auswertung gab es 45 Prozent mehr Sonnenschein als in einem durchschnittlichen Jänner. Das ist ein neuer Rekord. Der bisher sonnigste Jänner der Messgeschichte war 2006 und lag 35 Prozent über dem Mittel. Auch einzelne Wetterstationen verzeichneten neue Jänner-Rekorde, wie in Klagenfurt. Hier schien die Sonne 184 Stunden und damit doppelt so lange wie in einem durchschnittlichen Jänner.
Betrachtet man den Jänner 2020, fällt laut ZAMG sofort auf, dass die Temperaturanomalien mit der Seehöhe deutlich größer werden. Ganz im Osten des Landes, im Wiener Becken und im Nordburgenland, sowie stellenweise im Grazer Umland war der Jänner 2020 um 0,5 bis ein Grad wärmer als das Mittel 1981 bis 2010. Aber schon in den Niederösterreichischen Alpen und im Waldviertel erreichten die Temperaturabweichungen plus 1,5 bis drei Grad. In den Niederungen und Tallagen westlich davon war der Jänner 2020 um 1,5 bis 2,5 Grad deutlich wärmer als das klimatologische Mittel. Oberhalb von etwa 1.000 Meter Seehöhe reichten die Temperaturanomalien von 2,5 bis 4,5 Grad.