09. März 2018 | 11:49 Uhr
© TZOe Torner Gerhard
Deutsche Skifahrerin
"Wunder": 40 Minuten Lawine überlebt
37-jährige Deutsche wird von Schneemassen in Kauerstellung gepresst.
Eine 37-jährige Skifahrerin hat am Donnerstag im Kleinwalsertal vierzig Minuten unter einer Lawine überlebt. Die Deutsche war mit einem Skilehrer im Skigebiet Ifen im freien Gelände ohne Lawinenausrüstung unterwegs, als sie von einem Schneebrett verschüttet wurde. Die Frau wurde nach 40 Minuten aus den Schneemassen geborgen und erlitt dank glücklicher Umstände nur eine Unterkühlung.
Die 37-Jährige, laut Polizeiangaben eine gute Skifahrerin, wollte mit ihrem 63-jährigen Skilehrer um 13.50 Uhr im Bereich des sogenannten "Schneiderküren-Schmalzboden" nach Hirschegg abfahren. Der Skilehrer fuhr dabei in einen etwa 60 Meter langen und 40 Grad steilen Hang voraus ab. Dabei löste sich hinter ihm ein etwa 15 Meter breites Schneebrett, das die Deutsche erfasste. Die Frau wurde etwa 15 Meter mitgerissen und von den Schneemassen verschüttet.
Skilehrer hatte keine Lawinen-Notausrüstung dabei
Der Skilehrer, der weder Schaufel, Sonde noch ein Lawinenverschüttetensuchgerät (LVS) mit sich führte, alarmierte per Handy die Einsatzkräfte, konnte aber selbst wegen der fehlenden Ausrüstung keine Suche beginnen. Zufällig kam in dem als entlegen beschriebenen Gebiet eine Skifahrergruppe mit entsprechender Ausrüstung vorbei, die sofort mit der Suche nach der Verschütteten begann. Gemeinsam mit den per Hubschrauber eingeflogenen Bergrettern, der Alpinpolizei und der Hundestaffel Vorarlberg wurde die 37-Jährige schließlich in rund 1,5 Metern Tiefe geortet und ausgegraben.
Die Frau sei durch den Schneedruck in eine Kauerstellung gepresst worden, hieß es. Sie sei aber ansprechbar gewesen und nahezu unverletzt. Die 37-Jährige wurde mit einer leichten Unterkühlung zur Beobachtung per Hubschrauber ins Krankenhaus nach Immenstadt (Allgäu) geflogen. Der Skilehrer wird laut Polizei nach Abschluss der Ermittlungen angezeigt. Er wird sich wegen Gefährdung der körperlichen Sicherheit verantworten müssen.
Am Donnerstag bestand laut Einschätzung der Vorarlberger Landeswarnzentrale im Kleinwalsertal oberhalb von 1.800 Metern erhebliche Lawinengefahr der Stufe 3, darunter lag sie bei Stufe 2. Auf dem auf etwa 1.500 Meter Seehöhe gelegenen Nordhang mit Pulverschnee, an dem sich die Lawine löste, lag die Lawinengefahr laut Angaben der Polizei "mindestens bei 3".