05. August 2018 | 00:45 Uhr

Hitze © TZOe MFellner

36 Grad im Schatten

Wir sind heißer als Nordafrika

Ganz Europa glüht. Unsere Hitzewelle setzt in wenigen Tagen zum Höhepunkt an.

Wien. Besser geht Sommer nicht: Manche Orte wurden schon 13 Tage lang auf über 30 Grad aufgeheizt (Wien). Dazwischen erlebten wir 13 Tropennächte (nicht unter 20 Grad). Pools und Eissalons werden gestürmt.

Die Sonne kocht uns jetzt weiter ein: Heute bricht die extreme Heißphase den ersten Rekord. In Bregenz dauert die Hitzewelle schon 12 Tage. Die bisher längste Nonstop-Gluthitze im Jahr 2003 hielt 11 Tage an.

Achtung: Heute könnte es trotz Gluthitze im ganzen Land zu teils heftigen Gewittern kommen.

Aber in der kommenden Woche geht es zunächst ohne Pause weiter mit dem Hitzestau. Die heißesten Tage werden Mittwoch und Donnerstag mit bis zu 38 Grad. Das wäre Rekord für die aktuelle Saison.

Erderwärmung: Wir haben jetzt viel öfter Hitzewellen

Analyse. Die Forscher an der Zamg haben historische Wetterdaten analysiert und mit den aktuellen verglichen:

  • Länger. Hitzewellen dauern im Schnitt jetzt zwei Tage länger an als noch vor einigen Jahrzehnten.
  • Öfter. Sie entstehen viel häufiger als früher: „Die Häufigkeit von Hitzewellen hat um mehr als 50 Prozent zugenommen“, erklärt der Zamg-Klimaforscher Alexander Orlik.
  • Sonnen-Boom. Laut Statistik hatten manche Regionen im Juli 31 % mehr Sonnenstunden als normal. Spitzenreiter ist Feldkirch (V.) mit 276 Stunden.
  • Doppelte Hitzetage. In Hohenau (NÖ) hat es im Vormonat 16 Tage mit mehr als 30 °C gegeben. Normal wären 8.
  • Wir schlagen Afrika. Absurd: In Nordafrika hat es derzeit „nur“ 32 Grad (Tunesien, Algerien).

Abkühlung im Anmarsch. Über dem Atlantik braut sich derzeit ein Tief zusammen. In der Nacht auf Samstag droht uns deswegen ein Temperatursturz um etwa 10 Grad. Bis dahin, so die Prognose, wird diese Hitzewelle im Osten Österreichs 18 Tage lang gedauert haben.