15. Jänner 2017 | 10:53 Uhr

Lawine © Getty Images (Symbolbild)

Bibber-Temperaturen

Lawinenabgang fordert erstes Opfer

Nach den Schneemassen kommt jetzt der Dauer-Frost.

Trotz der zum Teil großen Lawinengefahr (Stufe "4" auf der fünfteiligen Skala) haben am Wochenende wiederholt Wintersportler die Warnungen in Tirol und Vorarlberg missachtet und waren zu Fuß oder mit Skiern abseits der gesicherten Pisten unterwegs. Im Brandnertal (Bezirk Bludenz) forderte ein Lawinenabgang ein Todesopfer, in Westendorf konnte ein verschütteter Skifahrer lebend geborgen werden.

Im Brandnertal löste sich im Bereich des Gletscherbaches zwischen Schatten- und Sonnenlagant gegen 15.00 Uhr eine Staublawine und riss einen 33- und einen 36-jährigen Bergsportler sowie einen 38-jährigen Freund der beiden mehrere hundert Meter weit mit. Die beiden Bergsportler aus Meßkirch und Singen (beides Baden-Württemberg) machten sich gerade bereit, am Eisfall des Gletscherbaches zu klettern, während ihr Freund aus Überlingen (Baden-Württemberg) Fotos von den Kletterern schießen wollte. Der 33 Jahre alte Bergsteiger aus Meßkirch konnte sich selbst aus den Schneemassen befreien, setzte einen Notruf ab und grub anschließend seinen Begleiter aus Singen aus.

Gemeinsam gelang es ihnen auch, den etwa 80 Zentimeter tief verschütteten 38 Jahre alten Überlingener mit einem Lawinensuchgerät zu orten. Mit bloßen Händen und einem Kletterhelm konnten sie den Mann zu bergen. Für den 38-Jährigen kam aber jede Hilfe zu spät.

Die Hauptgefahr für Wintersportler gehe von frischen, zum Teil aber auch älteren Triebschneeansammlungen aus. Wegen der Kälte sei der Triebschnee sehr spröde, weshalb bereits eine geringe Zusatzbelastung eine Lawine auslösen könne. Abseits gesicherter Pisten sei die Situation für Skifahrer und Wanderer demnach"sehr heikel", warnten die Experten und mahnten zu vorsichtiger Routenwahl und Zurückhaltung. Die Lawinengefahr werde nur sehr langsam zurückgehen.

Dauerfrost
Für die kommenden Tage heißt es jetzt: Warm einpacken, denn jetzt kommt der Frost. Hier die detailgenaue Prognose

Sonntag
An der Alpennordseite und im Norden gehen immer wieder Schneeschauer nieder. In nördlichen Staulagen kann es auch teils anhaltend schneien, wenn auch nicht sehr stark. Die Sonne zeigt sich hier höchstens kurz zwischendurch. Länger sonnig ist es hingegen im östlichen Flachland sowie generell im Süden. Hier bleibt es auch weitgehend niederschlagsfrei. Der Wind weht im Norden und Osten mäßig bis lebhaft aus West, sonst meist nur schwach. Nachmittagstemperaturen minus 3 bis plus 3 Grad.

Montag
Verbreitet ziehen einige Wolken durch und vor allem im Bergland im Westen und an der Alpennordseite schneit es auch immer wieder ein wenig, aber auch im Süden kann es ein paar Schneeflocken geben. Im Osten bleibt es trocken und hier kommt vor allem am Vormittag auch noch für ein paar Stunden die Sonne hervor. Der Wind weht schwach bis mäßig aus Nord, nur im Süden kann er auch lebhaft auffrischen. Frühtemperaturen minus 13 bis minus 5 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 8 bis plus 1 Grad.

Dienstag
Im Norden halten sich noch einige Restwolken und es schneit immer wieder. Tagsüber wird der Schneefall aber weniger und die Wolken lockern allmählich auf. Im Osten und Süden hingegen überwiegt der freundliche und vor allem im Osten auch sonnige Wettercharakter. Der Wind weht meist mäßig bis lebhaft und kalt aus nördlichen Richtungen. Frühtemperaturen minus 13 bis minus 5 Grad, Tageshöchsttemperaturen minus 7 bis 0 Grad.