Extrem-Wetter. Die Grafik sieht bedrohlich aus – Österreich glüht in sattem Rot. Die Temperaturen erreichen ein Maximum in dieser dritten Hitzewelle 2019. Bis zu 38 Grad – vor allem im Westen. Im Osten erlebten wir gerade die 20. Tropennacht (über 20 Grad) des Jahres.
„Cooling Center“. In Wien richtet das Rote Kreuz ein „Cooling Center“ im Shopping Center Nord ein. Hier können sich Menschen unter Aufsicht vom „Hitzestress“ erholen.
Am Freitag ist es in ganz Österreich noch sehr heiß mit 30 bis 37 Grad. Das Wochenende wird laut ZAMG unbeständiger, schwül und warm. Am Sonntag liegen die Höchsttemperaturen zwischen 23 Grad am Bodensee und 31 Grad am Neusiedler See.
Hitzerekorde in ganz Europa
Die extreme Hitzewelle in Europa steuert kurz vor ihrem Ende auf weitere Rekorde zu: In einer Stadt in Niedersachsen ist mit 41 Grad ein neuer deutscher Höchstwert ermittelt worden, und auch Brüssel und Paris, Amsterdam und London meldeten den heißesten Tag seit Beginn der Messungen. Für Österreich zeichnet sich ab, dass dieser Sommer zumindest zu den fünf heißesten der Messgeschichte zählen wird.
Deutschland: In Deutschland zeigten die Thermometer vor allem entlang des Rheins bereits zu Mittag deutlich über 35 Grad. Am Nachmittag wurde in der Stadt Lingen die Marke von 41 Grad Celsius geknackt, berichtete der Deutsche Wetterdienst. Damit fiel der erst am Mittwoch aufgestellte Rekord von 40,5 Grad. Er war in Geilenkirchen nördlich von Aachen gemessen worden. Bis Freitag soll sich das Hitzehoch "Yvonne" von der südwestlichen in die nördliche Ostsee verlagern, die Temperaturen sollen leicht zurückgehen.
Studien: Hitzewellen werden sich in Zukunft häufen
Hitzewellen dürften sich nach jüngsten Studien angesichts des von Menschen verursachten Klimawandels in Zukunft häufen und verstärken. In den Fachmagazinen "Nature" und "Nature Geoscience" veröffentlichte Forschungsarbeiten zeigen, dass der weltweite Temperaturanstieg der vergangenen Jahrzehnte in der jüngeren Menschheitsgeschichte beispiellos ist. Demnach gab es in den vergangenen 2.000 Jahren noch nie einen so schnellen und weitverbreiteten Anstieg der Temperatur wie zum Ende des 20. Jahrhunderts.
Die Studien widerlegten damit die Argumente von Klimaskeptikern, wonach es in der Geschichte der Erde immer wieder wärmere und kältere Perioden gab. Der Klimaexperte Mark Maslin vom University College London erklärte, Klimawandelleugner könnten nicht mehr argumentieren, die derzeit beobachtete Erderwärmung sei Teil eines "natürlichen Klimazyklus". Während es in der Vergangenheit regionale und örtliche Klimaveränderungen gegeben habe, habe der Ausstoß von Treibhausgasen durch menschliche Aktivitäten einen weltweiten Effekt.
oe24 berichtet auch heute wieder LIVE über die Hitzewelle