04. November 2014 | 23:55 Uhr

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Bei Waldarbeiten

Föhn-Orkan fordert ein Todesopfer

Sturmspitzen von 182 km/h auf den Bergen: Ein Feuerwehrmann kam ums Leben.

Die Nacht auf Dienstag. Der Föhn, auf den sich viele gefreut hatten, weil er im Westen Österreichs spätsommerliche Temperaturen im November versprach, wurde einem Feuerwehrmann aus Sonntag (Großes Walsertal) zum Verhängnis.

Wurzelstock begrub den Familienvater unter sich
Im Ort Sonntag hatte der starke Föhnwind drei Bäume entwurzelt. Die Hälfte der etwa 50 Feuerwehrkameraden rückte aus, um den Sturmschaden zu beseitigen. Die Aufräumarbeiten erfolgten im steilen Gelände: Dort, auf der Faschina­straße, wurden die umgeknickten Bäume von den Männern zum leichteren Transport zerschnitten.

Unter den Einsatzkräften befand sich auch ein 44-jähriger Familienvater. Der verlässliche und sicherheitsbewusste Forstmann packte kräftig mit an. „Einer der Wurzelstöcke ist im abfallenden Gelände in Bewegung geraten“, sagt Christoph Feuerstein, Bezirksfeuerwehrin­spektor in Bludenz. Der Holzfacharbeiter schaffte es nicht mehr, sich in Sicherheit zu bringen. Er wurde unter dem massiven Wurzelstock begraben. Seine Kameraden eilten ihm sofort zu Hilfe. Nachdem sie den Verunglückten befreit hatten, versuchten sie, ihn wiederzubeleben. Doch für den 44-Jährigen konnte nichts mehr getan werden. Er verstarb kurz darauf an der Unfallstelle.

Tiefe Betroffenheit und unter den Kameraden
„Wir sind alle zutiefst betroffen vom Tod unseres Kollegen“, so Feuerstein. Besonders dramatisch: Das Opfer hinterlässt Frau und mehrere kleine Kinder.

Sturmwarnung:
In den Föhntälern von Vorarlberg bis Oberrösterreich und am Alpenostrand (etwa im Semmering-Gebiet) weht kräftiger Südwest- bis Südostwind mit Spitzen von 70 bis 100 km/h. Im Hochgebirge sind gefährliche Orkanböen mit 150 km/h dabei, besonders im Gebiet von der Silvretta bis zu den Hohen Tauern. Bäume können hier umstürzen, auch Stromausfälle sind möglich. Selbst im östlichen Flachland erreicht der Wind Sturmstärken von 90 km/h.

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(Klicken Sie auf die Karte für aktuelle Sturmwarnungen aus Ihrem Bezirk)

 



23.32 Uhr: Während auf den Bergen ein Orkan tobt (am Patscherkofel wurden in der letzten Stunde Spitzen von 166 km/h gemessen), bleiben die Täler weitgehend vom Sturm verschont. Kufstein meldet gerade mal ein Lüfterl von 10 km/h, Lienz meldet 12 km/h.

22.14 Uhr: 182 km/h am Patscherkofel
Extreme Orkanböen werden aus Tirol gemeldet. Am Patscherkofel wurden 182 km/h gemessen, 135 km/h am Brunnenkogel und 102 km/h auf der Ischgler Idalpe. Aus Salzburg melden der Sonnblick 141 km/h und die Rudolfshütte 134 km/h.

21.40 Uhr: Die aktuell gemessenen Windspitzen
Lilienfeld (NÖ) 84 km/h, Neusiedl am See (76 km/h) Rottenmann (Stmk.) 75 km/h. Auf der Hohen Wand (NÖ) wurden 73 km/h gemessen. Laut Prognosen sollen die Böen im Laufe der Nacht an Intensität gewinnen.

21.30 Uhr: So geht es mit dem Sturm weiter:
In der Nacht zum Mittwoch erreicht der Sturm seinen Höhepunkt. Auch tagsüber blasen noch kräftige Windböen über die Berge. Im Flachland bleibt es bei Windspitzen von 60 bis 80 km/h.

Diashow: Die Top 5 der wärmsten Orte

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Platz 5: Rund um Bad Goisern, 20,2°
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Platz 4: St. Wolfgang, 20,2°
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Platz 3: Rund um Jenbach/Achensee, 20,4°
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Platz 2: Rohrspitz am Bodensee, 20,6°
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Platz 1: Salzburg. 21,1°

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Im N und O zeitweise noch Regen, sonst sonnig, 2/8°

In den westlichen Landesteilen sowie von Osttirol ostwärts bis in die Südoststeiermark sowie bis ins Südburgenland überwiegt zum Wochenstart sonniges und trockenes Wetter. Letzte Nebel in Becken und Tälern und auch letzte dichtere Wolken im äußersten Südosten lichten sich im Tagesverlauf bald. Weiter im Norden und Osten halten sich hingegen ganztägig deutlich mehr Wolken. Vor allem im Nordstau der Alpen zwischen dem Tiroler Unterland und dem Mostviertel muss außerdem zeitweise mit Regen gerechnet werden. Der meiste Niederschlag fällt jedoch während der ersten Stunden des Tages. Die Schneefallgrenze steigt im Tagesverlauf auf Lagen zwischen 1500 und 2000m Seehöhe. Der Wind kommt aus West bis Nordwest und weht vor allem im Osten sowie über den höchsten Alpengipfeln lebhaft bis stark. Minus 5 bis plus 6 Grad hat es in der Früh. Die Tageshöchsttemperaturen sind mit 7 bis 12 Grad erreicht.
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